Geflügelpest: WHO rät zur Wachsamkeit

03 März 2023
Politik
Reiher über einem Teich

„Die globale H5N1-Situation ist angesichts der weiten Verbreitung des Virus bei Vögeln auf der ganzen Welt besorgniserregend." Das erklärt die WHO-Direktorin für Epidemie- und Pandemievorsorge Sylvie Briand. Da das Virus weiterhin in Geflügelpopulationen nachgewiesen werde, sei mit weiteren Fällen beim Menschen zu rechnen. „Die WHO nimmt die von diesem Virus ausgehende Gefahr ernst und mahnt in allen Ländern zu erhöhter Wachsamkeit."

Laut der Weltgesundheitsorganisation kann bei intensivem Kontakt mit erkrankten Vögeln sporadisch eine Übertagung auf den Menschen stattfinden. Nach den bisherigen Erkenntnissen infiziert das Virus den Menschen aber nicht so leicht und die Übertragung von Mensch zu Mensch scheint sehr ungewöhnlich zu sein. Auf der Grundlage der bisher vorliegenden Informationen schätzt die WHO das vom Vogelgrippe-Virus ausgehende Risiko für die Allgemeinbevölkerung als gering ein. Von Reise- oder Handelsbeschränkungen auf der Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen rät sie deshalb ab.

Auftreten von Influenzaviren global überwachen

Die WHO spricht sich stattdessen für eine verstärkte globale Überwachung aus. Veränderungen im Zusammenhang mit neu auftretenden oder zirkulierenden Influenzaviren, die sich auf die Gesundheit von Menschen und Tieren auswirken könnten, müssten früh erkannt werden. Personen, die mit infizierten Vögeln, Eiern oder Räumlichkeiten in Kontakt seien, beispielsweise bei Keulungen, sollten mit persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet und in deren Gebrauch geschult sein. Auch wird empfohlen, dass diese Personen nach dem letzten Kontakt mit infiziertem Geflügel sieben Tage lang überwacht werden. 

Knapp 900 H5N1-Übertragungen auf Menschen

Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jetzt mitteilte, hat es seit 2003 in 21 Ländern bereits 873 nachgewiesene Fälle von H5N1-Übertragungen auf Menschen gegeben, von denen 458 verstarben. Grund für die Ansteckung war fast ausnahmslos der enge Kontakt mit infizierten Tieren. 

In der vergangenen Woche hatte der Tod eines elfjährigen Mädchens in Kambodscha nach einer Geflügelpestinfektion mit H5N1-Viren die Weltöffentlichkeit aufgeschreckt. Auch der Vater des Kindes war positiv auf das Virus getestet worden, zeigte aber keine Krankheitssymptome. 

Die Mortalitätsrate für eine Geflügelpestinfektion wird mit etwa 50 % angegeben. Eine Schutzimpfung für Menschen gibt es nicht.

Geflügelnews, AgE
Bild: Cordula Möbius

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