Exklusive Umfrage zeigt: Geflügelhalter sind hoch spezialisiert und gut ausgebildet

Wieviel verdient ein Angestellter in der Geflügelwirtschaft? Im September starteten wir hierzu gemeinsam mit den Marktforschern von agri experts eine Umfrage. Beteiligt haben sich 213 Personen. Die Ergebnisse veröffentlichten wir in der vergangenen Woche (11.11). Über das Thema Verdienst hinaus interessierten uns die Ausrichtung der Betriebe, das Bildungsniveau der Inhaber und Angestellten und die Qualitätsstandards, nach denen die Betriebe produzieren.

Geflügelbetriebe hoch spezialisiert

Bei unserer Umfrage fragten wir danach, inwiefern die Geflügelhaltung der dominierende Betriebszweig im Unternehmen ist. Das Ergebnis: Bei mehr als 50 Prozent der Teilnehmer stellt die Geflügelhaltung den Hauptbetriebszweig dar; 17 Prozent der Befragten betreiben sogar ausschließlich Geflügelhaltung.

Anteil des Geflügels am Betriebseinkommen von Geflügelbetrieben

Weitere Betriebszweige von Unternehmen der Geflügelhaltung.

Das lässt den Schluss zu, dass die Spezialisierung auf eine Tierart unter geflügelhaltenden Unternehmen besonders stark ausgeprägt ist.

Spannend war es auch zu erfahren, auf welche Betriebszweige geflügelhaltende Betriebe sonst noch setzen. In unserer Umfrage wurden am häufigsten Ackerbau/Marktfruchtbau (55 Prozent), Tierproduktion/Veredelung (32 Prozent). Forstwirtschaft (27 Prozent), der Hofladen (24 Prozent) und der Futterbau (23 Prozent) genannt.
 
Die Betriebsinhaber oder Mitinhaber führen ihre Unternehmen in 80 Prozent der Fälle bereits seit mehr als fünf Jahren, wobei 60 Prozent der Befragten ihre Betriebe bereits über zehn Jahre lang erfolgreich managen. Darüber hinaus verfügen die meisten Betriebe über eine Vielzahl von Zertifizierungen, die ihre Qualitätsstandards und ihre Marktkompetenz unterstreichen. Genannt wurden unter anderem KAT, das Biosiegel, die Initiative Tierwohl, regionale Herkunftssiegel, Tierschutzlabel und das QS-Audit.

Noch einmal zum Verdienst: Unsere Umfrage mit den Marktforschern von agri experts ergab unter anderem, dass Beschäftigte in der Geflügelwirtschaft (sehr) wenig Geld für körperlich anstrengende Arbeit erhalten. Sie zeigt auch, dass der Verdienst mit steigender Verantwortung und höherem Bildungsabschluss steigt.

Geflügelhalter sind gut ausgebildet

Höchster Schulabschluss und höchster Bildungsabschluss

Ein Geflügelfarmleiter mit abgeschlossenem Masterstudium verdient 4.504 € (Frauen) und 4.924 € (Männer). Das ist weit mehr als ein durchschnittlicher Angestellter in Geflügelbetrieben verdient, wo der Bruttoverdienst mit 2.000 bis 4.000 € im Monat beziffert wird. Eine gute Ausbildung macht sich also bezahlt.

Wir haben deshalb noch einmal einen Blick auf die Schul- und Bildungsabschlüsse der von uns befragten Personen geworfen und erfahren: Geflügelhalter sind gut ausgebildet! Knapp 50 Prozent besitzen eine Fachschulreife bzw. eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Gefragt nach dem höchsten Bildungsabschluss gaben 26 Prozent der Teilnehmer an, die Meisterprüfung abgeschlossen zu haben, 20 Prozent verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung, 17 Prozent haben eine Fachschulausbildung absolviert und 13 Prozent haben den Master bzw. ein Diplom in der Tasche.

Die Umfrage hat agri experts vom 3. September bis 24. Oktober 2024 durchgeführt. 213 Personen haben teilgenommen. Knapp 80 % der Teilnehmer der Befragung waren (Mit)-Inhaber oder Eigentümer von Geflügelbetrieben. Die anderen 20 % waren Angestellte.

Lesetipp 1: Umfrage zeigt: So viel Geld verdienen Geflügelhalter

Lesetipp 2: Die Realität in Geflügelbetrieben. Überstunden ohne Ausgleich?