Die Handelserleichterungen für Agrarprodukte aus der Ukraine sorgen in der europäischen Agrarbranche zunehmend für Unruhe. Mehrere Dachverbände, darunter die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA), trafen sich am 10. Januar 2024 mit EU-Agrarkommissar Janusz Wojchiechowski und brachten dabei ihre Besorgnis über die „unbegrenzten“ Lieferungen aus der Ukraine zum Ausdruck.
Sollte das derzeitige Zollmoratorium unverändert fortgeführt werden, ist aus Sicht der Verbände das wirtschaftliche Überleben der europäischen Agrarbetriebe bedroht. Besonders unter Druck stünden die Produzenten von Getreide, Ölsaaten, Geflügel, Eiern und Zucker. Die Branchenorganisationen halten eine europäische Lösung für dringend geboten, nicht zuletzt um die Integrität des Binnenmarkts zu sichern und die Unterstützung für die Ukraine nicht zu gefährden.
Schwarzmeerroute wieder zugänglich machen
Konkret fordern die EU-Dachverbände, die Anstrengungen zur Wiederöffnung der Schwarzmeerroute zu verstärken, sodass Schiffstransporte wieder zum wichtigsten Exportweg werden. Flankiert werden sollte dies durch zusätzliche Investitionen in Infrastruktur und Logistik, um die eigentliche Funktion der Solidaritätsrouten zu stärken, sowie durch Systeme, die der Nachverfolgung und Zielführung der ukrainischen Lieferungen dienen. Nachgebessert werden muss auch Sicht der Verbände zudem bei den Einfuhrkontrollen. Nicht zuletzt wird auch auf die Wiedereinführung von Einfuhrquoten für die sensiblen Produkte gepocht.
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