Die Unzufriedenheit über die unbeschränkten Hühnereinfuhren aus der Ukraine wächst. In einem an Vizepräsident Dombrovskis gerichteten Schreiben prangern 13 verschiedene EU-Länder die unhaltbaren unfairen Einfuhren aus der Ukraine an, unter denen mehrere Agrarsektoren, darunter auch der Geflügelsektor, leiden.
Die Mitglieder des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung und des Ausschusses für internationalen Handel des Europäischen Parlaments haben in einem Schreiben an Vizepräsident Dombrovskis ihre Besorgnis über die schwerwiegenden Auswirkungen der unbeschränkten Einfuhren aus der Ukraine auf mehrere Agrarsektoren zum Ausdruck gebracht. Insgesamt 22 Mitglieder aus 13 verschiedenen europäischen Ländern (Niederlande, Belgien, Frankreich, Tschechische Republik, Spanien, Rumänien, Dänemark, Deutschland, Polen, Slowenien, Ungarn, Slowakei und Kroatien) unterzeichneten diesen Brief, berichtet die flämische Interessengruppe Landsbond Pluimvee.
In dem Brief bekräftigen die Ausschuss-Mitglieder, dass sie die Maßnahmen zur Unterstützung der Ukrainer voll unterstützen. Allerdings betonen sie auch, dass es einige Sektoren gibt, die nun die gesamte Last dieser Unterstützung tragen müssen und dass dies kurz- bis mittelfristig nicht tragbar ist. Insbesondere Landwirte und Erzeuger aus den Sektoren Zucker, Getreide/Ölsaaten, Geflügelfleisch und Eier litten unter dem beispiellosen Anstieg der Einfuhren aus der Ukraine, der die Stabilität dieser Sektoren bedroht und die Zukunft der Erzeuger gefährdet.
Erhebliche Marktverwerfungen
Die Umleitung von Mengen, die früher für Drittländer bestimmt waren und jetzt fast ausschließlich in die EU exportiert werden, führe zu erheblichen Verzerrungen auf diesen Märkten, ganz zu schweigen von den Unterschieden bei den Produktionsstandards und dem Fehlen gleicher Ausgangsbedingungen, was unlauterem Wettbewerb zur Folge habe.
In ihrem Schreiben weisen die Ausschuss-Mitglieder darauf hin, dass Untätigkeit untragbar ist, und fordern die Kommission daher auf, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Erzeuger vor den negativen Folgen unbeschränkter Einfuhren zu schützen und gleichzeitig das erforderliche Maß an Unterstützung für die ukrainischen Bürger beizubehalten.
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