Das Fachmagazin agrarheute vom dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag hat am 30. Oktober zum elften Mal den „Landwirt des Jahres“ gekürt. In diesem Jahr erhielt der Rinderhalter Tobias Babel aus der Gemeinde Wald im Landkreis Ostallgäu den begehrten Preis. Sieger in der Kategorie Geflügelhalter wurde Daniel Willnat aus Mecklenburg-Vorpommern.
Die Bio-Puten von Daniel Willnat haben viel Platz. Auf der 3 ha Fläche mit altgewachsenem Wald leben ca. 2.500 Puten. Auf einer zweiten 3-ha-Gehölzfläche am Waldrand kommen nochmal 2.500 Tiere hinzu. Im Projekt Waldlandputen leben die Puten nach einer 6-wöchigen Aufzuchtphase komplett im Freien. Aufgrund des natürlichen Lebensraumes, des großen Platzangebotes und des natürlich vorhandenen Beschäftigungsmaterials ist dies in Kombination mit einem ausgereiften und engagiertem Herdenmanagement nahezu ohne antibiotische Behandlungen möglich.
Daniel Willnat macht aus Herausforderungen und Problemen kein Geheimnis. Er erklärt, dass die Waldlandputen ein einmaliges Projekt bleiben werden. Puten, die teilweise in einem altgewachsenen Wald leben? Hier stoßen Tierwohl und Waldschutz aufeinander. Aber er nimmt aus dem Projekt viele Ideen und Erkenntnisse mit. Die Zukunftsvision für den nächsten Bio-Putenstall mit Außenklimabereich und Auslauf hat er deshalb schon im Kopf.
Sieben Kategorien
In diesem Jahr bewarben sich rund 180 Landwirtinnen und Landwirte aus dem gesamten Bundesgebiet sowie dem deutschsprachigen Ausland um den CERES Award, der in insgesamt sieben Kategorien vergeben wurd. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung „Landwirt des Jahres“ entschied der der 38-jährige Rinderhalter Tobias Babel für sich. Babel war zuvor Gewinner in der Kategorie Rinderhalter geworden. Im Rennen um den Junglandwirt des Jahres lag Bruno Stolz aus Baden-Württemberg vorn. Sein Landsmann Michael Grimm siegte in der Kategorie Ackerbau. Unternehmerin des Jahres wurde Anja Kolbe-Nelde aus Thüringen. Der Niedersachse Christoph Terhorst gewann in der Kategorie Energielandwirt. In der Kategorie Schweinehalter lag der Schweizer Peter Anderhub vorn. Die Sieger der Einzelkategorien erhalten jeweils ein Preisgeld von 1.000 Euro.
Vorreiter der Transformation
Bei einer Festveranstaltung würdigten die Parlamentarische Staatssekretärin vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Ophelia Nick, Rentenbank-Chefin Nikola Steinbock und Bauernpräsident Joachim Rukwied die Bedeutung des CERES AWARD für die Darstellung einer modernen Landwirtschaft in der Öffentlichkeit.
„Viele Betriebe hinterfragen und verändern sich, um sich zukunftsfähig aufzustellen“, erklärte Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Landwirtschaftlichen Rentenbank, dem Hauptsponsor des CERES AWARDS. Mit Investitionen in nachhaltige Wirtschaftsweisen gingen diese Betriebe bei der Transformation voran. „Der CERES AWARD präsentiert solche Betriebe und ehrt die Menschen, die dahinterstehen“, so Steinbock. Die Branche brauche mutige Vorreiter, „die chancenorientiert in die Zukunft blicken und Fortschritt umsetzen.“
Für die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Ophelia Nick, zeigen die Gewinnerinnen und Gewinner des CERES AWARD, „wie Landwirtschaft Tag für Tag besser werden will und erfolgreich nach zukunftsfähigen Lösungen sucht.“ Sie gäben der Branche ein Gesicht nach außen in die Gesellschaft.
DBV-Präsident Joachim Rukwied, begrüßte, dass mit der Verleihung des CERES AWARD inmitten der Hauptstadt Berlin Landwirtschaft in die Gesellschaft ausstrahle. agrarheute-Chefredakteur Simon Michel-Berger bescheinigte den Gewinnern, nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft zu wirtschaften. Dadurch zeigten sie der Gesellschaft, „Landwirtschaft ist nicht ‚old fashioned‘, sie ist eine wichtige Zukunftsbranche.“
Reagieren
Geflügelnews lädt Sie ein, auf Artikel zu reagieren und schätzt Reaktionen mit Inhalt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, beleidigende oder kommerziell motivierte Reaktionen ohne Angabe von Gründen zu entfernen.