Agrardiesel: Bauernverband setzt jetzt auf eine Paketlösung

11 März 2024
Deutschland
Traktordemo

Der Deutsche Bauernverband (DBV) ist beim Agrardiesel kompromissbereit. Er besteht nicht mehr auf der Maximalforderung. DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken reagiert auf zuletzt immer radikalere Bauernproteste. Diese gefährden die Zustimmung in der Politik und Bevölkerung.

Im monatelangen Streit um die Agrardieselbeihilfe besteht der Deutsche Bauernverband (DBV) nicht mehr auf seiner Maximalforderung, die Streichung vollständig zurückzunehmen. „Wir sind kompromissbereit, wenn es im Gegenzug zu Mehrbelastungen beim Kraftstoff an anderer Stelle zu realen Entlastungen kommt“, sagte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken der „Welt am Sonntag”. Krüsken reagierte damit auch darauf, dass Bauernproteste wiederholt aus dem Ruder gelaufen sind. „Wir wollen unseren Mitgliedern nicht vorspielen, dass, wer am lautesten schreit, am besten Gehör findet“, so der DBV-Generalsekretär. Dahinter steht offenbar auch die Beobachtung, dass der Rückhalt für die Anliegen der Bauern in der Bevölkerung und der Politik infolge nicht abgestimmter Aktionen schwindet.

Zuletzt war es im Brandenburgischen Havelland nach einer nicht angemeldeten Blockade einer Bundesstraße mit Mist und Gülle zu Verkehrsunfällen mit Verletzten gekommen. Die Aktion war nicht vom Landesbauernverband Brandenburg organisiert worden; Verbandspräsident Henrik Wendorff hatte sich distanziert. Politisch bestehen ohnehin kaum noch Chancen, beim Agrardiesel weitere Zugeständnisse zu erreichen. Die Union hatte angekündigt, ihre Zustimmung im Bundesrat zum Wachstumschancengesetz von einer Lösung beim Agrardiesel abhängig zu machen. Eine solche gilt inzwischen aber als wenig wahrscheinlich.

AgE
Bild: Cordula Möbius

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