Am 8. Januar rollten überall in Deutschland die Traktoren. Damit protestierten die Landwirte gegen die geplante Kürzung der Agrardiesel-Vergünstigungen. Trotz der vielen (gewollten) Verkehrsbehinderungen war die Resonanz auf die Proteste größtenteils positiv.
Nach Behördenangaben waren am Montag, den 8. Januar, deutschlandweit um die 100.000 Fahrzeuge bei den Protestaktionen unterwegs. Der überwiegende Teil waren Trecker, daneben LKW’s, Kleinlaster etc., etwa von Unternehmen, die sich mit den Landwirten solidarisch erklärt hatten.
Sehr starke Medienresonanz
Ein wichtiges Ziel wurde mit dem Protesttag auf jeden Fall erreicht: In quasi jeder Tageszeitung wurde darüber berichtet, sehr oft schafften es die Trecker auf die Titelseite. Und auch online oder in ihren Nachrichtensendungen griffen die Medien das Thema auf. Dazu gab es viel Hintergrundinformation, warum die Landwirte auf die Straße gehen, mit welchen ökonomischen, rechtlichen oder bürokratischen Herausforderungen sich die Betriebe herumschlagen müssen oder warum so viele Betriebe das Handtuch werfen.
Natürlich gab es vereinzelt auch Kritik an den Aktionen der Landwirte. Aber in den sozialen Netzwerken wurde vielfach über die große Solidarität von Seiten der Bevölkerung berichtet: Das ging vom „Daumen hoch“ oder Klatschen beim Vorbeifahren der Trecker über Versorgung mit Heißgetränken oder Essen für die Protestteilnehmer bis hin zur „Parallel-Demo“, die ein Kindergarten mit seinen Trettreckern und Schildern wie bei den Großen („Ich will mal Bauer werden“) in Neustadt an der Saale durchführte. Das Video wurde unzählige Male geteilt im Netz.
Distanzierung von Gewalt und Extremismus
Wohltuend, dass man sich an vielen Stellen in den sozialen Netzwerken, aber auch öffentlich auf den Kundgebungen für friedliche und demokratische Proteste aussprach. Im Vorfeld des 8. Januar hatten mehrere deutsche Behörden vor einer Unterwanderung der Bauernproteste durch Extremisten gewarnt.
Obwohl die Bundesregierung die geplanten Kürzungen für die Landwirtschaft teilweise zurückgenommen hat, sollen die Proteste diese Woche weitergehen. Am Montag, den 15. Januar, wollen Bauern aus ganz Deutschland mit ihren Treckern wieder nach Berlin rollen.
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