Erstmals seit vielen Jahren scheint 2023 die Eiererzeugung in Deutschland wieder zu sinken. Darauf deuten zumindest vorläufige Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hin. Demnach belief sich die Eierproduktion in den Betrieben mit mindestens 3.000 Haltungsplätzen von Januar bis September auf 9,70 Milliarden Stück; das waren etwa 214 Millionen oder 2,2% weniger als in der Vorjahresperiode.
Verantwortlich für diese Entwicklung war zum einen der geringere Legehennenbestand; im Monatsdurchschnitt nahm die Zahl der gehaltenen Tiere von Januar bis September 2023 um 1,1% auf 43,62 Millionen ab. Zum anderen verringerte sich gleichzeitig die monatliche Legeleistung je Huhn gegenüber den ersten drei Quartalen 2022 um 0,9% auf 24,7 Eier.
Geringere Kapazitätsauslastung
Dem kleinerem Geflügelbestand stand im bisherigen Jahresverlauf eine moderate Aufstockung der Legehennenhaltungsplätze um 0,5% auf 52,50 Millionen gegenüber. Folglich sank die Auslastung der Haltungskapazitäten von durchschnittlich 85,0% in den ersten drei Quartalen 2022 auf 83,8%. Ob die deutsche Eierproduktion 2023 tatsächlich ins Minus rutscht, ist aber noch offen. Seit Beginn des zweiten Halbjahres lag nämlich die Zahl der gehaltenen Tiere wieder über dem Vorjahresniveau. Auch die Eierproduktion übertraf das vergleichbare Vorjahresergebnis, wenn auch nur moderat. Im dritten Quartal 2023 wurden 1,4% mehr Eier erzeugt als im Vorjahresquartal.
Anteil Freilandeier nimmt zu
Bei den verschiedenen Haltungsformen wies von Januar bis September 2023 nur die Freilandhaltung eine höhere Eierproduktion auf, die im Vorjahresvergleich um 4,4% auf fast 2,21 Milliarden Stück wuchs. Maßgeblich dafür war die Zunahme der gehaltenen Tiere um 6,4%; die Legeleistung fiel hingegen um 2,0% geringer aus.
Rückgang bei der ökologischen Hennenhaltung
Die ökologische Hennenhaltung verzeichnete beim Tierbestand einen Rückgang von 3,1%, die betreffende Eierproduktion sank um 4,7% auf 1,30 Milliarden Stück. Setzt sich diese Entwicklung bis Jahresende fort, wäre das der erste Dämpfer für die seit Jahren wachsende Bioeierproduktion.
Bodenhaltung rückläufig
Auch die Bodenhaltung als wichtigste Haltungsform verzeichnete Rückgänge. Weniger eingestallte Tiere und eine geringere Legeleistung sorgten dafür, dass die Eiererzeugung aus der Bodenhaltung gegenüber den ersten drei Quartalen 2022 um 3,6% auf 5,72 Milliarden Stück abnahm. Fortgesetzt auf dem Rückzug befand sich zudem die Produktion in Kleingruppenhaltung und ausgestalteten Käfigen.
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