Die Lebensmittelbehörde hat in den USA fast 300 Proben von verschiedenen Milchprodukten auf das Vogelgrippevirus untersucht. Dabei wurden nur inaktive und ungefährliche Virusfragmente gefunden. Ist die Milch pasteurisiert, ist sie sicher, so die Behörde. So sieht das auch der deutsche Milchindustrie-Verband und wies darauf hin, dass es in Europa und Deutschland keine infizierte Kuh gibt.
Mit Stand von vergangenem Freitag (3.5.) hat es in den USA in zehn Bundesstaaten in insgesamt 36 Milchviehherden Nachweise des Vogelgrippevirus H5N1 bei Milchkühen gegeben. Auch in Milchprodukten wurden Spuren des Virus gefunden, doch sind diese laut der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittelsicherheit (FDA) unbedenklich.
Von den ersten 96 Proben (der knapp 300 Proben) enthielten der FDA zufolge 20 % Reste des Virus, doch waren diese Spuren inaktiv und stellen kein Krankheitsrisiko dar. Bei den neuesten 201 Proben wurde ebenfalls kein lebendes, infektiöses Virus nachgewiesen, in der Säuglingsnahrung nicht einmal Virusfragmente. „Diese vorläufigen Ergebnisse unterstreichen noch einmal die Sicherheit der kommerziellen Milchversorgung mit pasteurisierter Milch in den USA“, erklärte FDA-Direktor Dr. Don Prater. Vom Verzehr von Rohmilch rät die FDA jedoch ab.
Keine Gefahr laut MIV
In Deutschland sieht der Milchindustrie-Verband (MIV) ebenfalls keine Gefahr. Durch das Erhitzen beziehungsweise Pasteurisieren der Milch werde das Virus zerstört, sei nicht mehr reproduktionsfähig, jedoch ließen sich noch Bestandteile in der pasteurisierten Milch nachweisen. „Wir beobachten diese Entwicklung in den USA aufmerksam, aber es scheint von diesen Ereignissen keinerlei ernsthafte Gefahr auszugehen“, betonte MIV-Geschäftsführerin Dr. Angela Kohl.
Kein Virus im Hackfleisch
Der MIV wies außerdem darauf hin, dass das Robert-Koch-Institut (RKI) die Einschätzung des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) teile, dass das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland und auch in Europa gering sei. Dort sei zudem noch kein einziger Fall einer infizierten Kuh oder eines infizierten Menschen gemeldet worden. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) bestätigte gegenüber dem MIV, dass es keine Hinweise auf eine weitere Mensch-zu-Mensch-Übertragung gebe. Genomanalysen des Virusstammes erbrachten ebenfalls keine Hinweise auf Veränderungen, die eine erhöhte Gefahr für den Menschen nahelegen würden. Das FDA hat auch 30 Hackfleischproben untersucht, darin wurde kein Virus gefunden.
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