Versicherer: Immer massivere Schäden durch Wetterextreme

13 Oktober 2024
Deutschland
Versicherer Naturschäden

Die deutsche Versicherungswirtschaft rechnet für das laufende Jahr 2024 mit Naturgefahrenschäden von mindestens 7 Mrd. Euro. Zwei Hochwasser prägten die Schadenbilanz der ersten Jahreshälfte. Kommt es zu schweren Herbst- und Winterstürmen, könnten die Gesamtschäden noch höher liegen.

Nach einem schadenreichen ersten Halbjahr rechnen die Versicherungsunternehmen in Deutschland für das gesamte Jahr 2024 mit Naturgefahrenschäden von mindestens 7 Mrd. Euro. „Aufgrund der bisherigen Schäden gehen wir davon aus, dass die Naturgefahrenbilanz 2024 insgesamt überdurchschnittlich ausfällt“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Schon fast 4 Mrd. Euro Schaden im 1. Halbjahr

Im vergangenen Jahr hatten Wetterextreme wie Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen versicherte Schäden von 4,9 Mrd. Euro verursacht. Das entspricht dem langjährigen Durchschnitt. Für die ersten sechs Monate 2024 bilanziert der GDV dagegen bereits Naturgefahrenschäden in Höhe von 3,9 Mrd. Euro. Erfasst wurden dabei Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie Kraftfahrzeugen.  

Das erste Halbjahr war vor allem durch schwere Hochwasser gekennzeichnet. Allein im Juni sind in Süddeutschland versicherte Schäden von insgesamt zwei Milliarden Euro entstanden. Bereits an Pfingsten waren das Saarland und Rheinland-Pfalz mit rund 200 Millionen Euro betroffen.

Versicherer fordern Klimafolgenanpassung

Der GDV erneuert vor dem Hintergrund der Halbjahresbilanz seine Forderung, verbindliche Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung zu ergreifen, etwa Vorgaben, wie und wo in Gefahrengebieten gebaut werden darf. Notwendig sei eine zügige Anpassung des Baurechts, aber auch eine deutliche Verringerung der Flächenversiegelung. „Wir befürchten, dass sich ohne Prävention eine Spirale aus immer mehr Schäden und immer höheren Prämien in Gang setzt und die Verbraucherinnen und Verbraucher finanziell überlastet werden“, so Asmussen.

Obwohl es ein großes Angebot am Markt gibt, ist nur gut die Hälfte der Gebäude in Deutschland umfassend mit einer Elementarschadenversicherung gegen alle Naturgefahren geschützt.

GDV, Geflügelnews

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