Peter Vollmers ist Hähnchenmäster in Stade, Niedersachsen. Auf der EuroTier hat er sich gerade einen Vortrag angehört über die Datenflut im Geflügelbetrieb und wie man sie händeln kann. Er plädiert für eine Digitalisierung „mit Augenmaß“.
Peter Vollmers mästet in seinen vier baugleichen Ställen jeweils auf 30.000 Plätzen Hähnchen. Gebaut wurden sie 2002, 2004 und 2009. Gemästet wird 42 Tage mit Vorgreifen am 34. Tag. Der Landwirt hat in diesem Jahr kein spezielles Thema, um das er sich beim Besuch der EuroTier kümmern will. Gerade hat er sich einen Vortrag angehört über die Datenflut im Geflügelbetrieb und wie man sie händeln kann.
Sich nicht „blind“ auf Daten verlassen
Er plädiert dabei für eine Digitalisierung „mit Augenmaß“: „Wir können mittlerweile Unmengen an Stalldaten generieren, zum Stallklima, Wasser- und Futterverbrauch, Gewicht, Licht im Stall etc. Das sind ohne Frage alles sehr gute Unterstützungen, die nicht mehr wegzudenken sind und vieles müssen wir als Mäster auch dokumentieren. Dafür sind digitale Helfer unverzichtbar. Aber je mehr Sensoren wir haben, je mehr Aufzeichnungen, desto größer wird meines Erachtens die Gefahr, sich ‚blind‘ auf die Daten zu verlassen.“
Jeder Stall ist anders, jede Herde ist anders, das Wetter ist immer anders, das Futter kann anders sein wie das im vorherigen Durchgang usw., betont er. Für eine gute Tierbetreuung sei es unverzichtbar, all diese Dinge miteinander in Bezug zu setzen.
Welche Daten sind wichtig?
„Schwierig“ findet er in diesem Zusammenhang ebenso die Festlegung von starren Grenzwerten, die nicht über- oder unterschritten werden dürfen: „Da wird schnell zu eindimensional gedacht. Auch da gilt es, Werte im Kontext, im Zusammenhang zu sehen.“ Sehr wichtig findet er, dass Tierbetreuer und Tierbetreuerinnen darin geschult werden, Daten zu filtern, zu entscheiden, welche Daten wichtig sind, um daraus dann Managementscheidungen treffen zu können.
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