Traditionell im September vor der EuroTier informiert die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) über die Trends in der Branche. Wir waren für euch bei der Veranstaltung dabei und es hat sich gelohnt! Uns wurden so einige interessante Innovationen präsentiert. Deutlich wurde: Der Mangel an Arbeitskräften beschäftigt beim Geflügel die gesamte Branche. Dies zeigen auch zwei Entwicklungen im Brütereibereich, bei denen es um die Geschlechtssortierung von Küken geht.
Die Entwicklungen stammen von den Unternehmen Ceva Tiergesundheit GmbH und Innovatec. Beide Innovationen nutzen die künstliche Intelligenz zur Geschlechtsbestimmung, jedoch auf unterschiedliche Art und Weise.
Männliche und weibliche Mastküken getrennt aufziehen
Ceva stellte auf der DLG-Infobörse eine kompakte technische Lösung zur Geschlechtssortierung von Eintagsküken speziell für die Produzenten von Masthähnchen vor. Ziel ist die getrennte Aufzucht von männlichen und weiblichen Tieren; so lassen sich höhere Leistungen erzielen und die Fütterung kann besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse abgestimmt werden. Die Maschine übernimmt das bislang übliche manuelle Sexen, indem sie mit Hilfe einer Kamera die Federspitzen der Tiere analysiert (die Federspitzen der weiblichen Cobb- und Ross-Tiere sind am Ende gekreuzt, die der männlichen Tiere nicht). Die Maschine arbeitet laut Hersteller mit einer Genauigkeit von 98 Prozent.
Die Automatisierung ermöglicht es, die Produktion zu standardisieren; dank der arbeitswirtschaftlichen Vorteile können die Arbeitskosten bei höherer Gesamtproduktivität gesenkt werden. Der Einsatz dieser Technik gewährleistet laut Ceva nicht nur eine höhere Geschwindigkeit und Präzision im Sortierprozess, sondern verbessert auch das Tierwohl für die Eintagsküken. Männliche und weibliche Tiere können nachfolgend getrennt aufgezogen werden.
KI - Geschlechtssortierung bei Legehennenherkünften
Das holländische Unternehmen Innovatec hingegen konzentriert sich auf die Geschlechtsbestimmung von Eintagsküken von Legehennen-Herkünften. Mit ChickVision hat es ein KI-Bildverarbeitungssystem entwickelt, das anhand der unterschiedlichen Ausformung der Kloake zwischen männlichem und weiblichem Tier unterscheiden kann, und zwar ohne sich ablenken zu lassen oder zu ermüden.
Der Bediener drückt das Mekonium aus dem Küken und präsentiert die Kloake in einem zugewiesenen Bereich für das Kamerasystem. Nach dem Erkennen durch die Kamera erfolgt die Geschlechtsbestimmung. Das Ergebnis wird auf dem Farbbildschirm angezeigt und der Bediener kann das Küken in die entsprechende Kükenbox setzen.
Für die Technologie und die Genauigkeit des Gerätes wurden in den vergangenen Jahren Millionen von Eintagsküken validiert. Die Genauigkeit erreicht 98% und mehr. Mit dem Gerät können 1200 Küken pro Stunde gesext werden.
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