Geflügelpest: Spekulationen über Ausbrüche in Belarus

16 August 2023
Krankheiten
Fahne von Belarus

Die belarussischen Behörden haben Geflügelexporte in alle Länder außer China gestoppt. Begründet wurde der Schritt mit der Notwendigkeit, die inländische Nachfrage zu decken. Spekuliert wird jedoch, dass die wahre Ursache Geflügelpestausbrüche im Land sind.

Wie das Magazin Poultry World berichtet, gibt es Spekulationen darüber, dass mehrere weißrussische Geflügelfarmen kürzlich von der Vogelgrippe betroffen waren und die Hähnchenfleischproduktion dadurch beeinträchtigt ist. Die belarussischen Behörden haben dazu jedoch keine offiziellen Informationen veröffentlicht.

Belarus größter Geflügelexporteur nach Russland

Geplant ist in Weißrussland für das Jahr 2023 eine Produktionsmenge von 701.000 Tonnen Hähnchenfleisch. Weißrussland ist der größte Geflügelexporteur nach Russland und liefert normalerweise monatlich etwa 10.000 Tonnen dorthin.

Wie Poultry World berichtet, könnte der Mangel an weißrussischem Hähnchenfleisch zu einem weiteren Preisanstieg auf dem russischen Markt führen. Seit Dezember 2022 verzeichnete der Broilerfleischmarkt schon einen Preisanstieg von elf Prozent, schätzte der staatliche russische Statistikdienst Rosstat. Vor diesem Hintergrund sind einige Wursthersteller in Russland dazu übergegangen, Hähnchenfleisch in ihren Rezepten teilweise durch Schweinefleisch zu ersetzen, da es mitunter günstiger ist.

Deutlicher Preisanstieg bei Geflügel in Russland

Der Preisanstieg auf dem russischen Broilerfleischmarkt kann einfach mit der Inflation im Land zusammenhängen. Der russische Rubel hat im vergangenen Jahr sehr stark an Wert verloren. Doch auch bezüglich Russland gibt es Spekulationen, dass der Preisanstieg durch eigene Vogelgrippe-Ausbrüche verursacht wurde. Seit März 2023 hat Russland 11 Mio. Tiere (Geflügel) wegen der Vogelgrippe verloren und musste die Einfuhren aus Kasachstan einschränken.

Christa Diekmann-Lenartz
Bild: Adobe_Stock_Derek_Brumby

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