Die Geflügelpest hat in der Europäischen Union zuletzt vorwiegend Opfer unter Wildvögeln gefordert. Das geht aus dem neuesten Bericht zu der Tierseuche hervor, den die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) heute veröffentlicht hat. Demnach wurden im Zeitraum zwischen dem 29. April und dem 23. Juni insgesamt 98 Ausbrüche in Tierhaltungen sowie 634 Nachweise bei Wildvögeln registriert; betroffen waren 25 europäische Länder.
Mit Ausnahme eines Brennpunkts im Südwesten Frankreichs hat sich das Geschehen in Nutztierhaltungen laut der EFSA deutlich verlangsamt. Wie schon im vergangenen Jahr sind dort vor allem Enten zur Produktion von Stopfleber betroffen.
Unter den Wildvögeln werden nach Angaben der EFSA vor allem Möwen, insbesondere Lachmöwen, sowie Seeschwalben infiziert. Neu ist der EFSA zufolge, dass verendete Vögel zunehmend nicht mehr nur an den Küsten, sondern vermehrt auch im Landesinneren gefunden werden.
Infizierte Katzen in Polen
Immer öfter wird die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) außerdem bei Säugetieren nachgewiesen. Gemäß dem Bericht wurden im Juni 24 infizierte Hauskatzen in Polen gefunden. Die betroffenen Tiere hätten neurologische Symptome und Atemschwierigkeiten gezeigt, vereinzelt sei es auch zu Todesfällen gekommen. Der Infektionsweg ist der EFSA zufolge noch immer unklar. Übertragungen zwischen Katzen oder Katzen und Menschen seien bislang nicht bekannt. In Italien wurden nach Angaben der Behörde Antikörper gegen das HPAI-Virus bei fünf Hunden und einer Katze nachgewiesen, ohne dass die Tiere Symptome zeigten.
Risiko einer Geflügelpest-Infektion niedrig
Wie die Lebensmittelbehörde betont, ist das Risiko einer Infektion mit der Geflügelpest für die Gesamtbevölkerung als niedrig einzustufen. Bei Personen mit beruflichem oder anderweitigem Kontakt zu Vögeln bestehe ein niedriges bis mittleres Risiko. Wie im Bericht festgestellt wird, wurden im Zeitraum zwischen dem 10. Mai und dem 4. Juli zwei erkrankte Personen aus dem Vereinigten Königreich gemeldet. Vier weitere Menschen seien in China infiziert worden, wo es auch zu einem Todesfall gekommen sei.
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