Wenn heute über Tierhaltung diskutiert wird, geht es oft um mehr Tierwohl oder höhere Haltungsstufen. Aber im Raum steht ebenso die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit. Im Fokus konkret: der CO2-Fußabdruck. Das war auch vielfach Thema auf der EuroTier.
Die Forderung an die Tierhaltung, nachhaltiger zu wirtschaften, bzw. den CO2-Fußabdruck ihrer Produktion zu verringern, wird künftig noch stärker von Seite des Lebensmittelhandels kommen. Da sind sich Experten sicher. Aber auch beim Rating der Banken wird das Thema Nachhaltigkeit stärker mit beleuchtet werden.
Als einzelner Tierhalter ist es heute fast nicht möglich, den CO2-Fußabdruck des Betriebes oder Betriebszweiges zu berechnen. Es gibt noch kein allgemeingültiges Rechenmodell. Jedoch bieten verschiedene Institutionen oder Unternehmen die Berechnung inzwischen an. Zu Letzteren gehört auch die Futtermittelwirtschaft. Das Futter ist auch im Geflügelsektor einer der Hauptfaktoren beim CO2-Fußabdruck – und einer der Hauptansatzpunkte für Optimierungen. Ansätze dafür liefern außerdem das Tiermaterial, die Verwertung des Mistes und der Energieverbrauch des Betriebes.
Spezielles Tool für die Legehennenhaltung
Auf der EuroTier stellte Sofie Kilroy vom niederländischen Futtermittelhersteller Trouw Nutrition die beiden CO2-Rechner ihres Unternehmens vor: „MyFeedPrint“ und speziell für Legehennenhalter „MyEggPrint“. Hiermit können Kundinnen und Kunden den CO2-Fußabdruck ihrer Produktion berechnen – und eben Ansätze für Optimierungen ausloten.
Als ein Beispiel nannte Sofie Kilroy den Einsatz von Soja: Je nach dem Ursprungsland des Sojas, variiert die Höhe das CO2-Fußabdrucks um bis zu 50 Prozent. Zwei weitere Ansatzpunkte, die zudem wirtschaftliche Vorteile bringen: Über eine bessere Futterverwertung lässt sich der CO2-Fußabdruck um bis zu 5 Prozent senken. Und werden Legehennen 100 Wochen gehalten anstatt nur 80, kann das den CO2-Fußabdruck nochmal um bis zu 15 Prozent reduzieren.
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