Brasilien: Zum ersten Mal Geflügelpest nachgewiesen

17 Mai 2023
Krankheiten
Brasilianische Flagge

Lange ist Brasilien von der sich weltweit ausbreitende Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) verschont geblieben. Gestern musste das Landwirtschaftsministerium in Brasilia jedoch den ersten Nachweis von infizierten Wildvögeln mit H5N1 bestätigen. Danach wurde das Virus in zwei Brandseeschwalben und einem Weißbauchtölpel an der Küste des Bundesstaates Espírito Santo festgestellt.

Das Ministerium hob hervor, dass diese Meldung keinen Einfluss auf den Status Brasiliens als HPAI-freies Land habe und andere Länder gemäß den Richtlinien der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) keine Verbote für den internationalen Handel mit brasilianischen Geflügelprodukten verhängen sollten.

Die wichtigsten Bundesstaaten der brasilianischen Geflügelfleischproduktion liegen im äußersten Süden und im mittleren Westen des Landes. Nach Angaben des Verbandes für tierisches Protein (ABPA) ist Espirito Santo jedoch landesweit der drittgrößte Produzent von Eiern, die jedoch nicht exportiert, sondern am heimischen Markt verkauft werden. Der Verband betonte, dass die Tierseuche bei Wildvögeln und nicht in kommerziellen Haltungen, in denen strengste Biosicherheitsmaßnahmen gelten, festgestellt wurde. Es seien deshalb keine Produktionseinbußen und Exportsperren zu erwarten; der Verzehr von Eiern und Fleisch sei sicher.

Zu den wichtigsten Abnehmern von brasilianischen Hühnerprodukten zählten im April China, Japan, Südafrika und Saudi-Arabien. China hat die Einfuhr von Geflügel aus fast 40 US-Bundesstaaten aufgrund von Ausbrüchen der Vogelgrippe in kommerziellen Geflügelfarmen verboten. Brasiliens Nachbarland Argentinien setzte Ende Februar seine Geflügelexporte aus, nachdem in der südlichen Provinz Rio Negro der erste Fall von HPAI in der dortigen Geflügelindustrie aufgetreten war. Das Land nahm aber Ende März die Exporte aus vogelgrippefreien Gebieten wieder auf.

In Alarmzustand versetzt

Die epidemiologischen Überwachungsdienste werden laut Ministerium nun intensiviert, um mögliche Fälle bei Wild- und Nutztieren in der Nähe der bestätigten Fälle aufzuspüren. Landwirtschaftsminister Carlos Fávaro erklärte den Alarmzustand, um die Mobilisierung des privaten Sektors und des gesamten amtlichen Veterinärdienstes bei der HPAI-Überwachung zu erhöhen. Je nach Lage könnten neue Hygienemaßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung der Geflügelpest zu verhindern und Hausgeflügel zu schützen.

Geflügelnews, AgE
Bild: Pixabay

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