Biolegehennenhalterin Anita Willems: "Ich würde auch keine 59 Cent pro Ei bezahlen.

01 Oktober 2023
Niederlande
Anita und Geert Willems

"Als Verbraucher würde ich auch nicht 5,93 Euro für zehn Bio-Eier bezahlen", sagt Legehennenhalterin Anita Willems aus Orvelte (DR).

Gemeinsam mit ihrem Mann Geert und ihren Schwiegereltern hält Anita Willems 13.000 Bio-Legehennen in einem Stall. Als zweites Standbein bewirtschaftet die Familie 50 Hektar Ackerland. Seit Mitte 2021 hält die Familie Willems Bio-Legehennen, nachdem sie sich drei Jahre zuvor von ihrer Rinderzucht verabschiedet hatte.

Die Familie Willems produziert Bio-Eier für das Bio-Label Blije Kip der Van Beek-Gruppe. Anita ist aufgefallen, dass der örtliche Jumbo-Supermarkt einen Karton mit zehn Eiern für stolze 5,93 Euro verkauft. Obwohl sie erst seit zwei Jahren Legehennen hält, ist sie über diesen Preis erstaunt. "Wir bekommen nicht einmal annähernd so viel für unsere Eier. Jumbo verwendet eine sehr hohe Gewinnspanne. Als Verbraucher würde ich auch nicht 59,3 Cent pro Ei zahlen", sagt sie. "Jumbo hat die Kartons vor kurzem aus den Regalen genommen, weil sie ihrer Meinung nach nicht genug Gewinn damit machen können."

Preisverhandlungen

Die Familie hat jetzt ihren zweiten Durchgang Hühner im Stall. Die ersten beiden Durchgänge von Eiern verkaufte sie an die Van Beek Group. "Für die nächste Runde werden wir neue Preisvereinbarungen mit Van Beek treffen", fügt Geert hinzu. Nachdem er kürzlich mit seinem Eierkäufer gesprochen hat, blickt er hoffnungsvoll in die Zukunft.

Mein Kontakt bei der Van Beek-Gruppe ist positiv, was die Zukunftsaussichten für Bio-Eier angeht", sagt er.
Anita ist darüber froh. Allerdings findet sie es bedauerlich, dass der Supermarkt die Eierpreise so drückt. "Ein Verbraucher könnte denken, dass wir Profit machen. Wir erhalten jetzt über 16 Cent pro Ei. Durch den hohen Futtermittelpreis bleibt für uns im Moment sehr wenig übrig, während der Supermarkt eine große Marge verlangt."

Verkauf ab Hof

Geert und Anita wohnen im hinteren Teil eines Kanals in Orvelte. "Hier kommen nur sehr wenige Radfahrer vorbei. Schon gar nicht im Winter. Das ist einer der Gründe, warum wir keine Hausverkäufe machen. Vor allem aber, weil wir unser junges Familienleben und unseren Geflügelbetrieb voneinander trennen wollen", erklärt Geert. "Bei meinen Eltern ist das anders. Sie wohnen in Westerbork. Seit mehr als 25 Jahren verkaufen sie zu Hause landwirtschaftliche Produkte wie Fleisch, Gemüse und Eier. Heutzutage verkaufen meine Eltern neben Freilandeiern von einem anderen Halter auch unsere Bio-Eier mit".

"Meine Eltern verkaufen jede Woche ein paar hundert Bio-Eier, und der Verkauf zu Hause macht ihnen viel Spaß. Er ist durch Mund-zu-Mund-Propaganda gewachsen. Wir inserieren nicht in (lokalen) Zeitschriften. Das ist ziemlich teuer und wir sehen keinen Sinn darin. Die Hausverkäufe laufen gut. Besonders kurz vor Weihnachten und Ostern."

Tom Schotman
Bild: Ellen Meinen

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