Ein besseres Gefieder, trockenerer Kot und eine geringere Sterblichkeitsrate werden von Legehennenhaltern als die größten Vorteile von tierischem Eiweiß im Legehennenfutter angesehen. "Die geringere Sterblichkeitsrate zahlt sich letztendlich auch in der Anzahl der Eier pro aufgezogener Henne aus", sagt Jacco Wisserhof, Legehennenhalter aus Rhenen (Provinz Utrecht, Niederlande).
"Tierisches Eiweiß ist ein leicht verdauliches Eiweiß für Legehennen und sorgt für eine gute Darmgesundheit. Außerdem haben die Hennen ein schöneres Federkleid", erklärt Jacco Wisserhof. Der Legehennenhalter aus Rhenen (UT) erhält seit März letzten Jahres Futtermittel mit tierischem Eiweiß und ist davon begeistert: "Das Gefieder meiner Hennen bleibt besser erhalten. Die Hühner in einem meiner Ställe sind jetzt, nach einer Mauser, 125 Wochen alt. Man sieht auf dem Rücken, dass es alte Hennen sind, aber das Gefieder sieht immer noch fantastisch aus für Hennen, die schon so alt sind."
Alte Hennen sehen fantastisch aus
Neben dem besseren Gefieder ist die Sterblichkeitsrate auf dem Wisserhof geringer. "In einem meiner Ställe sind die Hennen 80 Wochen alt und die Ausfallrate liegt bei 3,5 Prozent. Das ist niedrig." Er führt dies auf eine bessere Darmgesundheit zurück. "Die Darmgesundheit bestimmt, wie sich ein Huhn fühlt. Wenn sich ein Huhn wohl fühlt, hat es weniger Stress und zeigt weniger Picken. Das sorgt für geringere Ausfallraten. Auch die größere Uniformität der Herde hat diesen Effekt“, erklärt er. "In meinen Ställen läuft es jetzt einfach leichter. Das ist wunderbar."
Dank der besseren Darmgesundheit ist auch die Futterverwertung sehr gut, so die Erfahrung des Legehennenhalters. "Die Schalenqualität scheint ebenfalls besser zu bleiben."
Im Moment läuft es so gut, dass Jacco Wisserhof sogar in Erwägung zieht, seine Hühner im nächsten Durchgang 110 Wochen lang zu halten. "In diesem Durchgang habe ich einen Stall gemausert. Ich werde diese Hühner bis zu 130 Wochen halten. Wenn man die Hühner auch ohne Mauser 110 Wochen halten kann, ist das durchaus eine Option."
Viel geringere Ausfallquote
Legehennenhalter Peter Kok aus Harderwijk (GD) ist wie Wisserhof sehr zufrieden mit dem tierischem Eiweiß im Futter. "Bei mir ist die Ausfallrate viel geringer. Sie liegt bei meinen 75 Wochen alten Legehennen derzeit zwischen 1,8 und 1,9 Prozent. Das ist sehr niedrig. In meinem anderen Stall sind die Hennen 15 Wochen jünger und die Ausfallrate liegt bei 1,5 Prozent." Darüber hinaus stellt Kok fest, dass das Wasser-Futter-Verhältnis geringer und der Kot trockener ist. Seit März letzten Jahres füttert der Landwirt Futtermittel mit tierischem Eiweiß. Und seitdem hat er auch keine Probleme mehr mit Zehenpicken. Kok stellt auch fest, dass die Hühner freundlicher zueinander sind. "Seit ich tierisches Eiweiß füttere, sehe ich kein Picken mehr. Das Federkleid bleibt länger schön. Außerdem bleiben die Schalen stabiler. Technisch gesehen laufen meine beiden Herden sehr gut."
Ruhigere Hennen
Roelof Bloeming aus Odoornerveen (DR) sieht einen großen Unterschied in seinen Ställen, seit er tierisches Eiweiß füttert: "Meine Legehennen sind ruhiger. Ich sehe zum Beispiel kaum noch Picken, und es ist weniger Phosphat im Kot. Außerdem bleiben die Hennen schöner in ihrem Gefieder, und zwar bis zum Schluss." Er füttert jetzt den zweiten Durchgang Futter mit tierischen Proteinen. "Der Futterpreis ist fast derselbe“, so seine Erfahrung.
Seit die Legehennen von Reinier Bouwhuis aus Witteveen Futtermittel mit tierischem Eiweiß erhalten, ist die Einstreu in seinen Ställen trockener. "Außerdem bleibt das Gefieder der Hühner schöner", sagt er. Er will das tierische Eiweiß im Futter weiter einsetzen.
Zehenspitze
Jeroen Bertens aus Haghorst sagt, dass der Zusatz von tierischem Eiweiß in Futtermitteln anfangs preislich interessant war. Jetzt ist er es nicht mehr", so Bertens. Sein Bauch sagt, dass tierisches Eiweiß ein besseres Aminosäuremuster für Legehennen hat als pflanzliches Eiweiß. Ein breites Spektrum an Proteinen und Aminosäuren im Futter wirkt sich laut Bertens positiv auf die Darmgesundheit von Legehennen aus. Er weist darauf hin, dass Legehennen immer länger gehalten werden und ihre Legeleistung zunimmt. „Um eine hohe Legeleistung im späteren Leben zu erhalten, ist eine gute Darmgesundheit entscheidend. In dieser Hinsicht ist die Rückkehr von tierischem Eiweiß im Legehennenfutter positiv".
Alternative Eiweißquelle
Der Legegeflügelspezialist Jeffrey de Rooij vom Unternehmen Agruniek Rijnvallei stimmt mit den Erfahrungen der Legehennenhalter überein: "Seit der Wiedereinführung von tierischem Eiweiß sehen wir einen Unterschied im Gefieder. Als wir es noch nicht einsetzten, sahen wir manchmal kahle Rücken am Ende einer Herde. Jetzt sehen wir das bei unseren Kunden viel weniger. Wir sind der Meinung, dass tierisches Eiweiß einen Teil der Bedürfnisse der Legehennen erfüllt und deshalb weniger gepickt wird.“ Agruniek Rijnvallei lässt das Poultry Expertise Centre (PEC) Feldversuche mit 1.000 Legehennen durchführen. „In der Gruppe der Legehennen, die mit Futter ohne tierisches Eiweiß gefüttert wurden, trat Clostridium auf. In der Gruppe mit tierischem Eiweiß war dies nicht der Fall. Agruniek Rijnvallei stellt bei seinen Kunden auch trockenere Ställe fest. „Wir sehen darüber hinaus eine geringere Futteraufnahme und niedrigere Ausfallraten. Außerdem glauben wir, dass tierisches Eiweiß einen klaren Mehrwert hat, wenn man weiß, wie man es einsetzt", sagt Jeffrey de Rooij.
Verkaufsleiter Legehennenhaltung Jeroen Doornhof von ABZ De Samenwerking sieht kaum Verbesserungen der technischen Ergebnisse bei Kunden, die Futter mit tierischem Eiweiß erhalten. Allerdings begrüßt Doornhof die Verfügbarkeit einer alternativen Proteinquelle mit der Rückkehr von tierischem Eiweiß. "Es gibt nur wenige Eiweißquellen für Legehennenfutter. Neben Soja-, Rüben- und Sonnenblumenkernmehl ist nun mit tierischem Eiweiß eine Alternative hinzugekommen."
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