Zwei Drittel der EU-Eiimporte stammen aus ukrainischen Legebatterien

17 Februar 2023
Belgien
Kleingruppenhaltung

Die Eierimporte aus der Ukraine in die Europäische Union haben sich fast verdreifacht. Zwei Drittel der EU-Eiimporte kommen inzwischen aus der Ukraine und werden in in der EU verbotenen Käfighaltungen produziert.

Das teilte die flämische Interessengruppe Landsbond Pluimvee diese Woche mit. Die im vergangenen Jahr von der Europäischen Union gewährten zollfreien Einfuhren aus der Ukraine, die als Unterstützung für die lokale Bevölkerung getarnt seien, hätten erhebliche Auswirkungen auf die Eiereinfuhren in die EU, so die flämische Interessenvertretung. Nach ihren Angaben haben sich die Einfuhren aus der Ukraine fast verdreifacht und erfolgen hauptsächlich über Lettland, Polen und die Niederlande. Umgerechnet entspricht dies der monatlichen Produktion von etwa 2 Millionen Legehennen. Besonders, dass diese Eier noch immer in der bereits 2012 verbotenen klassischen (Klein-)Käfighaltung in der EU produziert werden, stört den Landsbond Pluimvee.

"Wir vom Landsbond Pluimvee sprechen uns daher vehement gegen eine Verlängerung dieser günstigen Maßnahme aus, die nur einigen wenigen großen 'Riesenunternehmen' und nicht der ukrainischen Bevölkerung zugutekommt. Zum Vergleich: Das Unternehmen Avangarco hat etwa 14 Millionen Legehennen, so viele wie in ganz Belgien, und Ovostar hat etwa 5 Millionen Hühner", so der Landsbond Pluimvee in einer Reaktion.

Inzwischen gibt es auch viel Kritik aus anderen Ländern und aus anderen Sektoren, in denen diese Begünstigungsmaßnahme den fairen Wettbewerb untergräbt. Glücklicherweise herrscht derzeit auf dem EU- und dem Weltmarkt ein Mangel an Eiern, der vor allem auf die Vogelgrippe zurückzuführen ist, was diesen unlauteren Wettbewerb vorübergehend abfedern kann.

Hilft den ukrainischen Bürgern nicht

"Mit einem Jahr zollfreier Eier- und Hühnereiexporte helfen Sie den ukrainischen Bürgern nicht. Nur die drei oder vier Oligarchen, denen die riesigen ukrainischen Geflügelfarmen gehören, werden noch reicher werden. Im Gegensatz dazu stören Sie den europäischen Eier- und Hühnermarkt", sagte der Vorsitzende von Nepluvi, Gert-Jan Oplaat, schon Anfang Mai letzten Jahres.

Tom Schotman
Bild: Geflügelnews

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