Die richtige Fütterung von Wachteln ist wichtig für ihre Gesundheit und Leistung. Ein artgerechtes und nährstoffreiches Futter ist die Grundlage für das Wohlbefinden und eine gute Legeleistung der Wachtel. Doch was genau brauchen Wachteln und Legewachteln? Wie viel Energie und Protein benötigen sie für eine optimale Legeleistung? Welche weiteren Kriterien sind für ein gutes Wachtelfutter wichtig?
Artgerechte Ernährung: Was Wachteln benötigen
Obwohl Wachteln in der Haltung einfach sind, ist neben artgerechten Haltungsbedingungen eine bedarfs- und leistungsgerechte Fütterung für die Gesundheit und Legeleistung von entscheidender Bedeutung. Bei unzureichender Versorgung können Mangelerscheinungen auftreten, weshalb das Futter genau auf den Energie- und Nährstoffbedarf der Wachteln abgestimmt sein muss, um ihre Versorgung ganzjährig sicherzustellen.
Ein gutes Wachtelfutter sollte eine ausgewogene Mischung aus Rohprotein, Rohölen und -fetten, Rohfaser, Mineralstoffen, Vitaminen und Aminosäuren enthalten. Diese Bestandteile müssen sorgfältig berechnet werden, um den individuellen Bedürfnissen der Wachteln gerecht zu werden. Da Wachteln im Verhältnis zu ihrer Körpermasse nur geringe Futtermengen aufnehmen, aber einen hohen Energiebedarf haben, ist ein nährstoffreiches Futter mit hohem Eiweißgehalt besonders wichtig. Legewachteln benötigen während der Legeperiode bis zu 23 % Rohprotein. Essenzielle Aminosäuren wie Lysin und Methionin sind dabei von großer Bedeutung, da sie über das Futter aufgenommen werden müssen. Lysin unterstützt das Immunsystem und den Aufbau von Knochen, Sehnen, Muskeln, Haut und Gefieder, während Methionin das Wachstum und die Befiederung fördert.
Eine ausreichende Versorgung mit Calcium ist auch für eine sichere Legeleistung notwendig, da Calcium sowohl für die Stabilität der Eierschalen als auch für das Gefieder während der Mauser benötigt wird.
Auch die Qualität des Futters spielt eine entscheidende Rolle: Nur hochwertige, streng kontrollierte und möglichst gentechnikfreie Zutaten garantieren höchste Qualität und Sicherheit des Futters.
Welche Nährstoffe brauchen Wachteln?
Makronährstoffe
Makronährstoffe sind die Hauptbestandteile des Futters und liefern Energie sowie Baumaterial für die Zellen, was für alle Stoffwechselprozesse notwendig ist. Zu den Makronährstoffen gehören Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette.
Mikronährstoffe
Mikronährstoffe werden in kleinen Mengen benötigt und umfassen Vitamine und Mineralstoffe.
Rohasche
Rohasche enthält die anorganischen Bestandteile des Futters, einschließlich Mengenelementen wie Calcium, Natrium, Magnesium und Phosphor sowie Spurenelementen wie Eisen, Kupfer und Zink. Der Begriff "Rohasche" bezieht sich darauf, dass der Gehalt durch das Veraschen des Futters bei 550°C bestimmt wird.
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate bestehen aus Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen und sind wesentlich für den Energiestoffwechsel sowie alle Stoffwechsel-, Muskel- und Organfunktionen. Wachteln gewinnen ihre Energie aus der Umwandlung von Kohlenhydraten.
Vitamine
Vitamin A: Ein essenzielles, fettlösliches Vitamin, das für viele Körperfunktionen wichtig ist, einschließlich Sehkraft, Wachstum und Immunsystem. Es muss über die Nahrung aufgenommen werden.
Vitamin E: Ein weiteres fettlösliches Vitamin, das als Antioxidans wirkt, das Immunsystem stärkt, freie Radikale neutralisiert, die Muskelfunktion unterstützt und die Fruchtbarkeit fördert.
Rohfaser
Rohfaser besteht aus unlöslichen Zellwandbestandteilen der Futterkomponenten und ist wichtig für die Verdauung.
Eiweiß/Protein
Proteine sind große Moleküle, die aus Aminosäuren bestehen. Es gibt über 20 verschiedene Aminosäuren, die durch Peptidbindungen verknüpft sind. Proteine sind essentielle Baustoffe und müssen regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden, da sie nicht gespeichert werden können.
Fette
Fette bestehen aus verschiedenen Fettsäuren, darunter gesättigte und ungesättigte, essenzielle und nicht essenzielle sowie kurz- und langkettige Fettsäuren. Sie sind neben Kohlenhydraten wichtige Energielieferanten und unterstützen die Aufnahme fettlöslicher Vitamine wie A, D, E und K.
Mineralstoffe
Mineralstoffe sind anorganische Bestandteile und werden in Mengenelemente und Spurenelemente unterteilt. Die wichtigsten Mineralstoffe für Wachteln sind Calcium, Natrium und Phosphor, die den Aufbau von Knochen, Schnabel, Eischalen, Muskeln und Gefieder unterstützen.
Wasser
Wasser ist essentiell für alle Lebensprozesse und muss stets in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Artgerechte Beschäftigung durch natürliches Pickverhalten
Neben der Nährstoffversorgung sollte das Futter für Wachteln auch das natürliche Pickverhalten fördern und eine artgerechte Beschäftigung bieten. Die Struktur des Futters spielt dabei eine wesentliche Rolle: Ein kleinkörniges Futter mit verschiedenen Formen und Farben regt das Pickverhalten an und sorgt für eine sinnvolle Beschäftigung der Vögel. Dies unterstützt nicht nur ihr natürliches Verhalten, sondern verbessert auch die Nährstoffaufnahme, da das Futter leicht von den kleinen Schnäbeln aufgenommen werden kann.
Unverzichtbar: Frisches Wasser zur freien Verfügung
Frisches Wasser ist für Wachteln unverzichtbar und spielt eine entscheidende Rolle in ihrem täglichen Leben. Es ist nicht nur lebenswichtig für die Aufrechterhaltung aller Stoffwechselprozesse, sondern auch für die Regulierung der Körpertemperatur der Tiere. Ohne eine konstante Versorgung mit sauberem Wasser können Wachteln schnell austrocknen, was zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann.
Wasser ist das wichtigste Transportmittel im Körper der Wachtel. Es ermöglicht den Transport und die Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe wie wasserlöslicher Vitamine (z. B. Vitamin B und C) und Mineralien. Diese Nährstoffe sind für das Wachstum, die Eiproduktion und die allgemeine Gesundheit der Wachteln unerlässlich. Außerdem hilft Wasser bei der Ausscheidung von Schlacken und Giftstoffen über die Nieren und trägt so zur Reinigung des Blutes bei.
Alleinfuttermittel für die ganzjährige Versorgung
Alleinfuttermittel für Wachteln sind speziell formulierte Futtermischungen, die eine vollständige und ausgewogene Ernährung während des ganzen Jahres gewährleisten. Diese Futtermittel sind so konzipiert, dass sie alle Nährstoffe enthalten, die Wachteln für eine optimale Gesundheit, ein optimales Wachstum und eine optimale Legeleistung benötigen. Ein gutes Alleinfutter enthält hochwertiges Eiweiß, essentielle Fettsäuren, wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Diese Komponenten sind entscheidend, um den erhöhten Nährstoffbedarf von Legewachteln, insbesondere während der Legeperiode, zu decken.
Die Zusammensetzung von Alleinfuttermitteln wie dem deuka Legewachtel-Mix oder dem deuka Legewachtelfutter ist besonders auf eine einfache und effektive Fütterung ausgerichtet. Dies macht sie ideal für Anfänger in der Wachtelhaltung, die möglicherweise noch nicht die Erfahrung haben, den Nährstoffbedarf der Vögel selbst zu berechnen und zu mischen. Die Verwendung eines Alleinfutters stellt sicher, dass die Wachteln eine ausgewogene Ernährung erhalten, ohne dass zusätzliche Zusätze oder Mischungen erforderlich sind.
Futtermenge und Wachtelfütterung im Winter
Der Futterbedarf von Wachteln und Legewachteln hängt vom Alter der Tiere und davon ab, ob es sich um eine gemischte Gruppe oder nur um Hennen handelt. Im Durchschnitt frisst eine Wachtel etwa 30 bis 40 Gramm Futter pro Tag, was etwa zwei Esslöffeln entspricht. Da Wachteln in der Regel nur so viel fressen, wie sie benötigen, können Futterspender oder Futtertröge das ganze Jahr über, auch im Winter, ständig gefüllt bleiben.
Wachteln sind von Natur aus robust und können Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius ertragen, sofern ihr Gehege vor Zugluft geschützt ist und ausreichend Versteckmöglichkeiten bietet. Bei sehr kalten Temperaturen ab etwa -10 Grad Celsius steigt der Futterbedarf, da die Tiere mehr Energie benötigen, um ihre Körpertemperatur zu halten. In solchen Fällen kann eine Infrarotlampe, die in besonders kalten Nächten eingeschaltet wird, für zusätzliche Wärme sorgen.
Im Winter ist es besonders wichtig, dass die Wachteln stets Zugang zu frischem, eisfreiem Wasser haben. Da stehendes Wasser bei Minustemperaturen schnell gefriert, bieten handelsübliche Tränkenwärmer eine zuverlässige Lösung. Diese Geräte sorgen dafür, dass das Wasser flüssig bleibt und die Vögel jederzeit trinken können.
Die Fütterung im Winter erfordert besondere Aufmerksamkeit, da die kalten Temperaturen den Stoffwechsel der Wachteln beeinflussen. Es ist ratsam, den Fettgehalt des Futters leicht zu erhöhen, um zusätzliche Energie zu liefern. Auch der Eiweißgehalt sollte überwacht und gegebenenfalls angepasst werden, um sicherzustellen, dass die Wachteln genügend Nährstoffe erhalten, um gesund zu bleiben und die Eiproduktion aufrechtzuerhalten.
Obst, Gemüse, Kräuter – was Wachteln fressen dürfen und was nicht
Wachteln können verschiedene Früchte wie Bananen, Äpfel, Birnen, Wassermelonen, Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren fressen. Diese sind als geeignetes Futter gekennzeichnet. Orangen und Zitronen sollten dagegen gemieden werden.
Gemüse wie Gurken, Karotten, Karottengrün, Zucchini, Paprika und Salat sind ebenfalls geeignet. Möhren sollten geraspelt und Gemüse zerkleinert werden. Kartoffeln sollten nur gekocht verfüttert werden, Brot nur in kleinen Mengen und niemals verschimmelt.
Mehlwürmer können in kleinen Mengen und nicht täglich gefüttert werden, da zu viel Eiweiß zu Verfettung und Nierenschäden führen kann. Eine übermäßige Eiweißaufnahme kann auch dazu führen, dass die Eier so groß werden, dass die Tiere in eine lebensbedrohliche Legekrise geraten.
Zur Fütterung eignen sich Haferflocken. Eierschalen müssen erhitzt und zerkleinert oder gemahlen werden, bevor sie den Wachteln angeboten werden.
Wildkräuter wie Klee, Löwenzahn, Spitzwegerich mit Knospen, Brennnesseln und deren Samen, Vogelmiere, Schafgarbe, Kamille, Gänseblümchen und Giersch sind ebenfalls geeignet. Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Bärlauch, Pfefferminze und Rosmarin können ebenfalls verfüttert werden.
Bei Zwiebeln und Knoblauch ist Vorsicht geboten. Die Eier können den Geschmack von Knoblauch und Zwiebeln annehmen. Als Kur für eine Woche verabreicht, können Knoblauch und Zwiebeln jedoch gegen Darmparasiten wirksam sein.
Achtung: Zu viel Obst und Grünfutter kann bei Wachteln zu Verdauungsproblemen wie Durchfall führen. Deshalb sollte solches Futter nur ein- bis zweimal pro Woche zusätzlich zum normalen Futter gegeben werden.
Was ist giftig für Wachteln?
Wachteln sind empfindliche Vögel, und es ist wichtig, sie vor giftigen Substanzen zu schützen, die in bestimmten Pflanzen und Futtermitteln enthalten sein können. Einige Blätter und grüne Früchte von Nachtschattengewächsen, wie z.B. Tomaten, enthalten giftige Verbindungen und sollten auf keinen Fall an Wachteln verfüttert werden. Diese Pflanzen können Solanin enthalten, eine giftige Substanz, die für Vögel und viele andere Tiere schädlich ist.
Gewürztes Futter sollte ebenfalls vermieden werden, da Gewürze wie Salz und scharfe Gewürze den Verdauungstrakt der Wachteln reizen und ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen können. Gespritztes Obst kann Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln enthalten, die für Wachteln schädlich sind. Daher ist es wichtig, nur frisches und unbehandeltes Obst zu verfüttern. Verdorbenes oder angefaultes Obst kann auch giftige Schimmelpilze und Bakterien enthalten, die zu schweren Vergiftungen führen können.
Gefährlich sind auch blausäurehaltige Kerne, wie sie in Apfel- und Birnenkernen vorkommen. Blausäure ist ein starkes Gift, das in größeren Mengen tödlich wirken kann. Säurehaltige Zitrusfrüchte wie Zitronen und Orangen sollten ebenfalls nicht an Wachteln verfüttert werden, da die Säure den Verdauungstrakt der Vögel reizen kann.
Fazit – Beim Wachtelfutter zweimal hinschauen
Eine bedarfsgerechte Ernährung ist neben einer artgerechten Haltung entscheidend für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Legeleistung von Wachteln. Diese kleinen Vögel haben spezielle Ernährungsbedürfnisse, die berücksichtigt werden müssen, um Mangelerscheinungen und Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Da Wachteln im Verhältnis zu ihrer Körpermasse nur geringe Futtermengen aufnehmen können, ist es umso wichtiger, dass das Futter hochkonzentriert und nährstoffreich ist.
Ein wichtiger Bestandteil des Wachtelfutters ist ein hoher Proteingehalt. Für eine optimale Legeleistung und stabile Eischalen sollte das Futter etwa 20 bis 24 % Rohprotein enthalten. Eiweiß ist für das Wachstum und die Reparatur des Gewebes sowie für die Eiproduktion unerlässlich. Ebenso wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Kalzium, das in einer Konzentration von 4 bis 5 % im Futter vorhanden sein sollte. Kalzium ist für die Bildung stabiler Eierschalen und die Erhaltung gesunder Knochen unerlässlich.
Auch die Struktur des Futters spielt eine wichtige Rolle. Futter mit einer kleinkörnigen Struktur und verschiedenen Formen und Farben kann das natürliche Pickverhalten der Wachteln anregen und ihnen eine artgerechte Beschäftigung bieten. Dieses Verhalten ist nicht nur natürlich, sondern auch notwendig, um Langeweile zu vermeiden und Stress abzubauen. Darüber hinaus erleichtert eine kleinkörnige Struktur die Futteraufnahme, so dass die Vögel die notwendigen Nährstoffe effizient aufnehmen können.
Auch frisches Wasser ist für Wachteln lebensnotwendig. Wasser ist nicht nur wichtig für die Regulierung der Körpertemperatur und die Unterstützung des Stoffwechsels, sondern auch für den Transport von Nährstoffen und die Ausscheidung von Abfallstoffen. Wachteln müssen jederzeit Zugang zu sauberem, frischem Wasser haben, um gesund zu bleiben.
Für Anfänger in der Wachtelhaltung sind nährstoffreiche Alleinfutter eine praktische Lösung. Diese Futtermittel sind so konzipiert, dass sie die Vögel das ganze Jahr über mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen. Sie enthalten eine ausgewogene Mischung aus Proteinen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen, die speziell auf die Bedürfnisse von Wachteln abgestimmt ist. Die Verwendung von Alleinfuttermitteln vereinfacht die Fütterung und gewährleistet eine vollständige und ausgewogene Ernährung der Wachteln.
Reagieren
Geflügelnews lädt Sie ein, auf Artikel zu reagieren und schätzt Reaktionen mit Inhalt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, beleidigende oder kommerziell motivierte Reaktionen ohne Angabe von Gründen zu entfernen.