Fast alle Verbraucher wissen um die Risiken von zum Beispiel Salmonellen an rohem Geflügelfleisch. Aber nur zwei Drittel handeln auch entsprechend und wechseln die Unterlage, nachdem darauf rohes Fleisch geschnitten wurde. Hier ist weitere Aufklärung nötig.
„Wie sicher essen wir Deutschen?“ – das ist der Titel und die Kernfrage einer von der QS Qualität und Sicherheit GmbH (QS) initiierten repräsentativen Befragung zu Themen rund um die Lebensmittelsicherheit.
Großes Vertrauen in Lebensmittelsicherheit
QS wollte von den Verbrauchern wissen, wie viel Gedanken sie sich über die Sicherheit ihrer Lebensmittel beim Einkaufen machen, was Lebensmittelsicherheit für sie bedeutet und wie sie Rückrufaktionen bewerten. 86 Prozent der Befragten halten die Lebensmittel in Deutschland für sicher, Verbraucherinnen und Verbraucher gehen jedoch auch aus Unkenntnis Gesundheitsrisiken ein. Lebensmittelsicherheit hört nicht an der Supermarktkasse auf.
Wie ernst nehmen die Deutschen den Umgang mit ihren Lebensmitteln in der eigenen Küche? Eine große Mehrheit der Befragten (96 Prozent) weiß beispielsweise um die gesundheitlichen Risiken von Salmonellen an rohem Geflügelfleisch. Aber nur 66 Prozent derjenigen, die mit Geflügelfleisch kochen, wechseln auch ihre Schneidunterlagen immer, nachdem sie zuvor rohes Geflügelfleisch darauf geschnitten haben.
Nicht alle wissen um gute Küchenhygiene
Aber 17 Prozent geben an, die Schneidunterlage immer bzw. meistens nicht zu wechseln, wenn sie anschließend das Fleisch servieren oder andere Speisen zubereiten. Sie setzen sich und andere damit der Gefahr eines gesundheitsschädlichen Kontakts mit Bakterien oder Keimen aus.
Tendenziell nimmt gute Küchenhygiene bei den Jüngeren ab: 31 Prozent der in der Altersgruppe der 18 bis 29-jährigen Befragten bleiben immer bzw. meistens bei ein und derselben Schneidunterlage, wenn sie zuerst rohes Geflügelfleisch zerteilen und dann Zwiebeln für Salat oder ähnliches schneiden. Für QS-Geschäftsführer Dr. Alexander Hinrichs sind die Zahlen Aufruf, noch mehr in Sachen Lebensmittelsicherheit aufzuklären.
Sauberkeit, Hygiene und Frische punkten
Die Deutschen vertrauen ihrer Einkaufsstätte, wenn sie auf Sauberkeit und Hygiene sowie auf die Frische der Produkte achtet. Für jeweils 97 Prozent der Befragten sind diese Kriterien besonders wichtig bei der Wahl der Einkaufsstätte. 89 Prozent treffen ihre Einkaufentscheidung danach, was ihnen am besten schmeckt, ob die Produkte aus der Region stammen (75 Prozent) und jeweils 69 Prozent – darunter vermehrt Frauen – achten darauf, wie gesund ihre Einkäufe sind oder ob sie ein Tierwohl-Siegel tragen. Auch Siegel, die die Qualität von Lebensmitteln bestimmen, liegen den Verbrauchern am Herzen (59 Prozent).
Rückrufaktionen verunsichern viele Verbraucher
Wichtig ist den Studienteilnehmern auch die Information: 42 Prozent würden gerne mehr über Lebensmittelsicherheit aufgeklärt werden. Dabei ist die Verunsicherung im Bereich „Rückrufe“ besonders groß: Sie lösen beim Verbraucher einerseits Unsicherheit, andererseits verstärktes Vertrauen aus.
Hinrichs sieht gerade in diesem Bereich auch deutlichen Aufklärungsbedarf: „Rückrufaktionen sind quasi die Alarmanlagen in unserem funktionierenden Sicherheitssystem. Dieses Frühwarnsystem reagiert immer zuverlässiger und sensibler dank sich stetig verbessernder Laboranalytik und einer lückenlosen Rückverfolgbarkeit.“ Er zeigte sich überzeugt, dass Lebensmittel in Deutschland noch nie so sicher waren wie heute.
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