Niederländische Forscher empfehlen präventive Keulungen

13 April 2023
Biosicherheit
Huhn

Zur Bekämpfung von Tierseuchen sind nach Einschätzung von Wissenschaftlern in einigen Regionen der Niederlande präventive Keulungen von Nutztieren auch in nicht direkt betroffenen Betrieben geboten. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die im Auftrag des Haager Landwirtschaftsministeriums angefertigt wurde. Dies gelte für die Schweinepest ebenso wie für Seuchenzüge der Klassischen Geflügelpest. Unter anderem wird ein Teil des Geldrischen Tals bei Utrecht als sensibles Gebiet für die Vogelgrippe eingestuft.

In den ermittelten Risikoregionen ist die Betriebsdichte nach Einschätzung der Forscher so hoch, dass die ausschließliche Keulung von Nutztieren in den von Ausbrüchen betroffenen Haltungen und der Verzicht auf präventive Tötungen der Tiere in benachbarten Betrieben die weitere Ausbreitung der Seuchen begünstigen könnte. Der Untersuchung liegen historische Daten zur Übertragung der Vogelgrippe und der Schweinepest in den Niederlanden zugrunde. Die Ergebnisse für Geflügel werden als „recht solide“ eingestuft.

Zur Verbesserung ihrer Analysemodelle empfehlen die Wissenschaftler, bei künftigen Ausbrüchen von Tierseuchen so viele Informationen wie möglich über die genauen Umstände zu sammeln. Wie sich die in den Niederlanden aus Umweltschutzgründen geplante Umstellung der Tierhaltung auf das Einschleppungs- und Übertragungsrisiko auswirke, sei schwer einzuschätzen. Bei diesem komplexen Prozess könnten mehrere Entwicklungen zusammentreffen. Neben der Veränderung der Bestandsgrößen und -führung seien auch geografische Umverteilungen der Betriebe möglich.

Geflügelnews, AgE
Bild: Pixabay

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