"Es nagt an meinem Gewissen, dass in meinem Bereich so viele Tiere, ohne jede Chance zu leben, geboren und sofort getötet werden. Dabei ist die Lösung für das Problem einfach: Wir müssen die Hähne schlachten und essen oder wir müssen aufhören, Eier zu verzehren. Jeder Mensch, der Eier verzehrt, aber nicht das Fleisch von Hähnen konsumieren möchte, hält dieses schreckliche System aufrecht. Essen Sie also keine Eier, würde ich sagen", sagt Ruud Zanders von Kipster.
Kipster plädiert für die Aufzucht von Hähnen: „Iss alles, oder esse keine Eier“
Der niederländische Unternehmer Ruud Zanders und sein Unternehmen Kipster (mit Niederlassungen in Oirlo, in der Nähe der Grenze Geldern/Kevelaer und Beuningen bei Nimwegen) versuchen, die in den Niederlanden übliche Unterscheidung zwischen Lege- und Masthühnern aufzuheben. „Jedes Jahr töten wir in den Niederlanden etwa 45 Millionen Hähne", schreibt Kipster in einer Pressemitteilung. Sie sind die unerwünschten Brüder der Legehennen. Weltweit jährlich sogar fünf Milliarden Tiere getötet. Ruud Zanders wünscht sich, dass sich die Dinge ändern: „Wir müssen zur alten Normalität zurückkehren.”
Abfallverwerter
Die männlichen Küken – in Deutschland Bruderhähne genannt - sind wertlos, da sie (offensichtlich) keine Eier legen. Außerdem produzieren sie im Vergleich zu ihren Artgenossen der Mastlinien weniger Fleisch auf. Kipster: „Tierschutzorganisationen fordern ein Verbot der Vergasung von männlichem Küken in den Niederlanden. Ein oft gehörtes Argument gegen dieses Verbot ist, dass es zu teuer sei, Legehähne für die Fleischproduktion aufzuziehen. Argumentiert wird auch mit der schlechten Futterverwertung der Hähne, weil sie im Verhältnis zur geringen Fleischausbeute bei der Schlachtung sehr viel Futter benötigen. Mehr Futtermittel bedeuten mehr Druck auf die Umwelt und weniger Effizienz".
Dazu sagt Zanders: „Es geht nicht nur darum, wie viel Futter die Tiere fressen, sondern auch welche Art von Futter wir verwenden. Bei Kipster füttern wir die Hähne mit Resten aus der Lebensmittelindustrie. Wir geben ihnen die Funktion eines „Abfallverwerters“, was ihre negative Auswirkung auf die Umwelt verringert. Der hohe Preis ist relativ, denn wir geben jetzt etwa 8 Prozent unseres Einkommens für Lebensmittel aus. Im Jahr 1960 waren es noch über 30 Prozent. Die Frage ist, welchen Preis wir als Gesellschaft bereit sind zu zahlen. Es geht darum, wie wir mit Tieren und der Umwelt umgehen wollen. Die Antwort darauf bestimmt die Wahrnehmung des Preisschildes".
Weniger Masthähnchen
Zanders kritisiert darüber hinaus, dass viele niederländische Althennen im Ausland geschlachtet werden; zwanzig Millionen von ihnen würden lebend transportiert, um im Ausland geschlachtet zu werden. Zanders sagt: „Wenn wir die Hähne zum Verzehr heranwachsen lassen und auch die alten Legehennen in den Niederlanden schlachten. Müssten wir weniger Masthühner züchten, weil wir mehr Legegeflügelfleisch verzehren.”
CO2-neutrale Eier
Kipster ist das erste Unternehmen auf der Welt, dass CO2-neutrale Eier produziert. Seinen Fußabdruck reduziert das Unternehmen vor allem mithilfe seiner Kreislaufwirtschaft drastisch. Die Hühner von Kipster werden unter den Bedingungen des 3-Sterne-Gütesiegels „Besser Leben“ aufgezogen. In dem Stall von Ruud Kipsters laufen die Hühner in einer natürlichen und „waldreichen“ Umgebung mit viel Abwechslung. Der Stall ist sehr tiergerecht mit Tageslicht und frischer Luft. Rund um den Hof gibt es reichlich Auslauf und die Gefahr durch Raubtiere wurde verringert, weil der Auslauf mit einem Netz abgedeckt ist. Der Landwirt erhält einen fairen Preis für die Eier und der Verbraucher zahlt im Supermarkt ebenfalls einen fairen Preis. Die Eier und das Fleisch werden in Lidl-Supermärkten verkauft, sowie auch im Efteling-Vergnügungspark, am Flughafen Schiphol und in verschiedenen Restaurants.
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