Eine Gruppe internationaler Wissenschaftler hat eine Studie erstellt, in der skizziert wird, wie eine Impfung mit Nulltoleranz für Infektionen erreicht werden kann, indem mehrere Ebenen geeigneter Überwachungsmethoden sinnvoll kombiniert werden. An der Studie arbeiteten Wissenschaftler aus Deutschland, den Niederlanden, Italien, Indonesien und Hongkong zusammen. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe von „Biologicals" zu lesen.
Zusammenspiel mehrerer Instrumente
In ihrer Studie bewerten die Wissenschaftler zunächst die epidemiologische Situation rund um die Geflügelpest. Sie schätzen ein, dass der massive Anstieg der HPAIV-Verbreitung bei Wildvögeln und in der Geflügelindustrie in vielen Regionen der Welt neue Schutzkonzepte erfordert und dass die Impfung als ergänzendes vorbeugendes Instrument in vielen betroffenen Ländern dafür in den Mittelpunkt rückt. Doch allein die Impfung der Tiere habe sich bei der Bekämpfung der Geflügelpest nie als erfolgreich erwiesen, sagen die Wissenschaftler. Biosicherheitsmaßnahmen, eine kontinuierliche Bewertung des Impfschutzes sowie eine angemessene Überwachung geimpfter Bestände und die Typisierung nachgewiesener Feldvirusstämme seien gleichermaßen erforderlich.
Überwachung der Situation anpassen
Die Forschenden weisen darauf hin, dass Überwachungsstrategien, die auf die epidemiologische Situation eines Landes und die Art des verwendeten Impfstoffs zugeschnitten sind, sorgfältig geplant und durchgeführt werden müssen. Beim großflächigen Einsatz von Impfungen spielten aktive Überwachungskomponenten (z. B. serologische Untersuchungen geimpfter Bestände zur Überwachung der Herdenimmunität oder zur Bewertung des Impfschutzes sowie Umweltprobenahmen auf Lebendmärkten) eine wichtige Rolle für den wirksamen Nachweis von HPAI-Virus oder die Bestätigung der Freiheit der Bestände von Infektionen. Die passive Überwachung (das heißt virologische Analysen von erkranktem oder verendetem Geflügel) bleibe zur Früherkennung eines Impfversagens von Bedeutung, da unzureichend geschützte, infizierte Impfbestände klinische Anzeichen einer Infektion zeigen.
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