Jedes Jahr am 16. Oktober ist „Welternährungstag“. Er soll darauf aufmerksam machen, dass weltweit nach wie vor Menschen hungern und auch verhungern. Beschämend, dass am Gunststandort Deutschland die Erzeugung günstiger und guter Lebensmittel aktuell mehr verhindert als gefördert wird.
Der Welternährungstag wurde 1979 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ins Leben gerufen. Der Kampf gegen Hunger ist weltweit immer noch eine der dringendsten Herausforderungen unserer Zeit. Rund 750 Mio. Menschen, das sind knapp 10 Prozent der Weltbevölkerung, sind laut FAO unterernährt. Gründe dafür sind politische Konflikte, Wirtschaftsabschwünge oder der Klimawandel. Menschengemachte Hungersnöte sehen wir im Moment in Gaza oder im Sudan.
Die Zahl der Menschen, die sich eine gesunde Ernährung nicht leisten können, liegt zudem bei etwa 2,8 Mrd. weltweit. Das betrifft keineswegs nur die Dritte Welt oder eben Krisenregionen.
"Ernährungsarmut“ ist auch in Deutschland ein Thema. Sie kann verschiedene Ursachen haben, in erster Linie sind das fehlende finanziellen Mittel, was sich durch die Inflation der vergangenen Jahre verstärkt hat. Aber auch fehlendes Wissen über gesunde Ernährung und in Folge mangelnde Ernährungskompetenz können ein Grund sein. Materielle Ernährungsarmut ist laut Aussage der Verbraucherzentralen für über 3 Mio. Menschen hierzulande Realität.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, fordert in seiner Botschaft zum Welternährungstag, dass die Regierungen mit allen Partnern (er nennt zuvor Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Zivilgesellschaft) zusammenarbeiten müssen, um Anreize für die Produktion und den Vertrieb gesunder, nährstoffreicher Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen zu schaffen.
Auch wenn Guterres das sicherlich eher bezogen auf die armen Länder der Erde gemeint hat, gilt diese Verantwortung ebenso für hiesige Staaten. Das Recht auf gesunde und bezahlbare Nahrung ist ein Menschenrecht – überall auf der Welt. Deutschland ist in vielerlei Hinsicht ein Gunststandort für die Produktion von Nahrungsmitteln. Leider wird die Landwirtschaft derzeit eher daran gehindert, diese Vorteile zu nutzen, um günstige und gute Lebensmittel zu erzeugen. Das ist angesichts der anfangs genannten Zahlen sehr beschämend.
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