Beim Einkauf tierischer Produkte zählen für die Kunden Vorteile für die menschliche Gesundheit mehr als das Tierwohl. Das hat ein Forscherteam der Universität Bonn herausgefunden. Im Rahmen einer Studie mit simulierten Einkäufen von Salamis entschieden sich die meisten Teilnehmer für ein Produkt mit einem Nachhaltigkeitslabel. Sie waren zudem bereit, für ein Produkt mit Label mehr auszugeben.
„Antibiotikafrei“ wichtiger als „Offenstall“
Bei einer Salami mit dem Label „Antibiotikafrei“ war die Zahlungsbereitschaft den Forschenden zufolge höher als bei einer Salami mit dem Label „Offenstall“. Hieraus sei abzuleiten, dass die persönliche Gesundheit für die Menschen wichtiger sei als der Tierschutz. Daneben habe sich gezeigt, dass der Tierschutz wichtiger sei als der Umweltschutz. Durch positive Informationen zu den einzelnen Labeln stieg die Zahlungsbereitschaft für die Salami aus Offenstallhaltung laut den Angaben der Wissenschaftler an. Bei der antibiotikafreien Salami habe es hingegen keine Veränderungen gegeben. Es sei davon auszugehen, dass das Label „antibiotikafrei“ die Vorteile des Produkts für den Kunden bereits ausreichend transportiere.
Im Gegensatz dazu seien sich die Verbraucher der positiven Auswirkungen eines offenen Stalls auf das Wohlergehen der Tiere möglicherweise weniger bewusst, so die Forschenden. In diesem Fall dienten positive Informationen dazu, das Wissen und damit die Zahlungsbereitschaft für die Salami aus Offenstallhaltung zu erhöhen. Würden neben den positiven auch negative Informationen zu den Labels geliefert, lasse sich gegenüber der nicht informierten Kontrollgruppe dagegen kein Einfluss auf die Zahlungsbereitschaft feststellen.
Reagieren
Geflügelnews lädt Sie ein, auf Artikel zu reagieren und schätzt Reaktionen mit Inhalt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, beleidigende oder kommerziell motivierte Reaktionen ohne Angabe von Gründen zu entfernen.