Erzeugerpreise: Höchster Preisanstieg seit 1961

16 Juni 2022
Rohstoffe
Raps Ölrübsen

Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im April 2022 um 39,9 Prozent höher als im April 2021. Dies ist der höchste Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat aktuelle Daten über die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte veröffentlicht. Diese lagen im April 2022 um 39,9 % höher als im April 2021. Das ist der höchste Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961. Sowohl die Preise für pflanzliche (+45,7 %) als auch für tierische Erzeugnisse (+35,8 %) erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich. 

Den Preisanstieg bei den pflanzlichen Produkten ist unter anderem auf die seit Juli 2020 steigenden Getreidepreise zurückzuführen, analysiert Destatis. Diese lagen im April 2022 um 77,6 % über dem Vorjahresmonat und damit noch etwas höher als im März 2022 mit 70,2 %. Ausschlaggebend für die enorme Preissteigerung bei Getreide ist noch immer die Verknappung des Angebots infolge des Kriegs in der Ukraine.

Preise für Raps gestiegen

Die Preise für das Handelsgewächs Raps verteuerten sich im April 2022 um 77,1 % im Vergleich zum April 2021. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Monate fort. Die weiterhin hohen Preise liegen hier vor allem an der knappen Versorgungslage bei gleichzeitig hoher Nachfrage, beispielsweise für die Herstellung von Biogas oder die Verwendung von Raps als Treibstoff (Biodiesel).

Eier 18 Prozent teurer

Die Preise für tierische Erzeugnisse insgesamt lagen im April 2022 um 35,8 % über den Preisen vom April 2021. Die Preise für Eier stiegen im April 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18,0 % an, was unter anderem an den gestiegenen Energie-, Transport- und Verpackungskosten sowie einer verringerten Anzahl an Junghennen aufgrund der Geflügelpest liegt.

Die Preise für Tiere verteuerten sich im April 2022 um 36,3 % gegenüber April 2021. Die weiterhin hohen Preise liegen hier unter anderem an den steigenden Energiekosten und Futtermittelpreisen, welche durch den Krieg in der Ukraine noch einmal verstärkt wurden. Die Preise für Geflügel stiegen im April 2022 um 27,0 % gegenüber April 2021. Ausschlaggebend hierfür ist der Preisanstieg bei Hähnchen (+35,9 %).

Geflügelnews, Destatis
Bild: Geflügelnews

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