Der neue Luftwäscher der KU Leuven mit elektrischen Plasmareaktoren liefert laut dem Forscher Lander Hollevoet besonders gute Testergebnisse, berichtet er auf Vilt.be. Der Luftwäscher wird seit einigen Monaten in der Testfarm und im Forschungszentrum TRANSfarm in Bierbeek (Belgien) getestet. "Wir erwarten eine 90-prozentige Reduzierung im Vergleich zu herkömmlichen Luftwäschern, aber es könnte sogar noch besser werden", sagt er.
Die neue Versuchsanlage auf der TRANSfarm in einem Stall mit 700 Ferkeln wurde im April in Betrieb genommen. Zuvor war die neue Technologie zunächst in einem Labor getestet worden. Der Luftwäscher wurde nun mehrere Monate lang getestet und die Forscher können die ersten Ergebnisse vorlegen. Diese sind so gut wie erwartet und sogar noch besser.
Hollevoet erklärt gegenüber Vilt.be: "Wir hatten erwartet, dass wir im Vergleich zu den klassischen Geräten zehnmal weniger Wasser verbrauchen würden, und es stellt sich heraus, dass es sogar noch weniger ist. In den letzten drei Monaten mussten wir überhaupt kein Wasser mehr verbrauchen, auch weil das feuchte Wetter für genügend Feuchtigkeit in der Luft gesorgt hat."
90 Prozent und mehr
Der neue Luftwäscher schneidet nicht nur beim Wasserverbrauch gut ab, auch bei den Ammoniakemissionen erweist sich die Innovation als sehr positiv. Sie ist sogar so gering, dass sie mit den Nachweisgeräten der Forscher nicht mehr messbar ist. Man hatte mit einer 90-prozentigen Verringerung im Vergleich zu herkömmlichen Luftwäschern gerechnet, aber jetzt scheinen die Ergebnisse noch besser zu sein.
Salpetersäure
Durch die Behandlung der Luft mit Salpetersäure anstelle von Schwefelsäure kann der Wasserverbrauch um bis zu 90 Prozent gesenkt werden, und es entsteht eine Ammoniumnitratlösung, ein konzentrierter Dünger, dessen Düngewert doppelt so hoch ist wie der der Lösung aus der Schwefelsäurebehandlung. Die Salpetersäure kann mit Hilfe von Plasmareaktoren direkt im Betrieb hergestellt werden. Auf diese Weise wird auch der Luftwäscher zum Kreislauf.
Staatliche Anerkennung
In einem nächsten Schritt wollen die Forscher den Luftwäscher auf den kommerziellen Markt bringen. Hierfür ist zunächst noch die staatliche Anerkennung erforderlich. "Wir hoffen, die Anerkennung im Laufe des Jahres 2025 zu erhalten. Damit können wir die im Stickstoffabkommen festgelegte Frist bis 2030 einhalten", so Holleman gegenüber Vilt.be.
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