Der Aufschwung am deutschen Eiermarkt legte 2023 eine Pause ein. Laut Destatis ist die deutsche Eiererzeugung im vergangenen Jahr gegenüber 2022 um 0,7 % auf rund 13,13 Milliarden Stück gesunken. Eine geringere Legeleistung der Hennen war dafür der Grund. Nur in der Freilandhaltung wurden mehr Eier produziert. Der Ausbau der Haltungskapazitäten und die zuletzt wieder zunehmende Erzeugung deuten indes auf eine höhere Eierproduktion 2024 hin.
Erstmals seit vielen Jahren ist 2023 die Eiererzeugung in Deutschland gesunken, allerdings nicht stark. Wie das Statistische Bundesamtes (Destatis) jetzt auf der Basis endgültiger Daten mitteilte, wurden in den Betrieben mit mindestens 3.000 Haltungsplätzen im vergangenen Jahr insgesamt 13,13 Milliarden Eier produziert; das waren 90,8 Millionen oder 0,7 % weniger als 2022. Zwar nahm der durchschnittliche Legehennenbestand um 0,2 % auf 44,16 Millionen zu, jedoch verringerte sich die Legeleistung je Huhn gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % auf 297 Eier. Dem geringfügig gewachsenen Hennenbestand stand 2023 eine noch größere Aufstockung der Haltungskapazitäten um 0,9 % auf 52,33 Millionen Plätze gegenüber. Folglich sank die Auslastung der Kapazitäten von durchschnittlich 85,0 % im Jahr 2022 auf 84,4 % im vergangenen Jahr.
Der moderate Rückgang der Eiererzeugung resultierte ausschließlich aus den schwächeren Produktionsdaten in der ersten Jahreshälfte 2023; im zweiten Halbjahr lag die Erzeugung mit erweiterten Kapazitäten bereits wieder über dem Vorjahresniveau. Das deutet darauf hin, dass die Produktionsdelle nur eine kurzfristige Unterbrechung des längerfristigen Wachstumstrends gewesen sein dürfte.
Mehr Freilandeier
Bei den Haltungsformen verbuchte 2023 nur die Freilandhaltung Zuwächse. Die Eierproduktion wuchs hier im Vorjahresvergleich kräftig, nämlich um 6,1 % auf erstmals etwas mehr als 3 Milliarden Stück. Maßgeblich dafür waren der Ausbau der Haltungsplätze und die Zunahme des jährlichen Durchschnittsbestands um 7,5% auf 10,18 Millionen Hennen. Der Anteil des Freilandes an der gesamten Eiererzeugung nahm um 1,5 Prozentpunkte auf 23,0% zu. Die ökologische Hennenhaltung verzeichnete hingegen beim Tierbestand einen Rückgang um 1,9% auf 6,10 Millionen Legehennen. Die Bioeiererzeugung sank erstmals seit Jahren, und zwar um 3,9 % auf 1,76 Milliarden Stück. Für den Anteil am Gesamtmarkt bedeutete das einen Abnahme um 0,4 Prozentpunkte auf 13,4 %.
Auch die Bodenhaltung verliert
Die Bodenhaltung als wichtigste Haltungsform verzeichnete 2023 ebenfalls ein Minus. Weniger eingestallte Tiere und eine geringere Legeleistung sorgten dafür, dass sich die Eiererzeugung aus dieser Haltungsart gegenüber 2022 um 2,2% auf 7,72 Milliarden Stück verringerte. Fortgesetzt auf dem Rückzug befand sich die Eierproduktion in der Kleingruppenhaltung und in ausgestalteten Käfigen; sie nahm um 3,3% auf 640 Millionen Stück ab, was nur noch einem Anteil von 4,9 % an der gesamten Eiererzeugung entsprach. Ursache für den seit Jahren anhaltenden Negativtrend ist das Verbot dieser Haltungsform Ende 2025.
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