Deutsche Verbraucher- und Tierschutzorganisationen erstatten Anzeige gegen eine Brüterei für Legehennen in Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen soll Eintagsküken zur Tötung ins Ausland gebracht haben.
Deutsche Unternehmen dürfen die Küken exportieren, allerdings nur zur Aufzucht. Laut einem Bericht des LANUV (Lebensmittelüberwachungsbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen) soll mindestens ein Unternehmen Eintagsküken zur Tötung exportiert haben. Um welche Brüterei für Legehennen es sich dabei genau handelt, wurde nicht bekannt gegeben.
Deutsche Tierschutzorganisationen erstatten Anzeige wegen Tötung von Eintagsküken
Nach dem Bekanntwerden des Berichts haben einige Organisationen in Deutschland die Flucht nach vorn angetreten. Sie erstatteten schnell Anzeige "gegen Unbekannt" wegen Umgehung des Verbots der Tötung von Eintagsküken. Es könnte nun ein Strafverfahren bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf folgen.
Signal
Für die Organisationen ist dies auch ein Signal an die Regierung. "Obwohl das Töten von Küken in Deutschland seit 2022 verboten ist, wird das Verbot nur unzureichend überwacht und geahndet", sagt Annemarie Botzki von Foodwatch, die zu den Anklägern gehört. "Wenn die männlichen Küken einfach zur Tötung ins Ausland transportiert werden, ist der Tierschutz nicht gewährleistet."
"Man muss sicher sein, dass das Verbot der Kükentötung auch tatsächlich umgesetzt wird", informiert Arlotta Heinemann von Animal Society. "Es ist ein falsches Signal an die Brütereien, wenn Verstöße nicht geahndet werden. Das zeigt sich schon daran, dass sich die betreffende Brüterei offenbar so sicher fühlte, dass sie nach eigenen Angaben Küken zum Töten ins Ausland gebracht hat."
Die Tötung von Legehennen ist in Deutschland seit dem 1. Januar 2022 verboten. Animal Society setzt sich für ein EU-weites Verbot der Tötung von Eintagsküken ein, damit Exporte nicht mehr möglich sind. Da derzeit nur Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich ein Tötungsverbot für Küken durchsetzen, sehen die Unternehmen eine Möglichkeit, das Verbot zu umgehen, so die Tierschutzorganisation.
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