Neun Mitgliedstaaten der Europäischen Union wollen, dass das Töten männlicher Küken aus Legehennenlinien EU-weit verboten wird. Das geht aus einer Erklärung hervor, die Deutschland und Frankreich heute (17. 10. 2022) beim Treffen der EU-Agrarminister in Luxemburg vorstellen wollen. Begründet wird dies unter anderem mit der Wettbewerbsgleichheit. Neben den Regierungen aus Berlin und Paris wurde die Erklärung auch von Belgien, Finnland, Irland, Luxemburg, Österreich sowie Portugal und Zypern unterzeichnet.
Neun Staaten fordern ein Verbot des Kükentötens – und zwar EU-weit
Die Unterzeichner der Erklärung unterstreichen, dass die mögliche Aufnahme eines EU-weiten Verbots der systematischen Tötung männlicher Küken in die für 2023 angekündigten Legislativvorschläge zum Tierschutz in der Europäischen Union auch den Forderungen der Verbraucher nach einem besserem Tierschutz entsprächen. Entsprechende Praktiken würden von der Mehrheit der Verbraucher nicht mehr länger toleriert.
Des Weiteren wird in der Erklärung auf die Fortschritte beim Bann des Kükentötens in einzelnen EU-Staaten hingewiesen, zum Beispiel, dass das Kükentöten in Deutschland seit dem 1. Januar 2022 nicht mehr erlaubt ist, dass Österreich vor kurzem das Töten der Küken ohne besonderen Grund verboten hat und Luxemburg ebenfalls die systematische Vernichtung von männlichen Eintagsküken von Legehybriden untersagte. Darüber hinaus sei in Frankreich seit Jahresbeginn eine neue Verordnung mit einer einjährigen Übergangsfrist zum Verbot der Tötung männlicher Küken in Kraft.
In ihrem Fazit weisen die neun Unterzeichner der Erklärung darauf hin, dass sich dieser Übergang auf die Produktionskosten auswirke. Diese Kosten müssten dann innerhalb der Wertschöpfungskette kompensiert werden.
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