Etwa jeder vierte landwirtschaftliche Betrieb weist mindestens einen schweren Mangel in seinen elektrischen Anlagen oder an Betriebsmitteln auf. Dadurch steigen Brandgefahr und Unfallrisiko. Elektrische Anlagen und Geräte müssen regelmäßig einem Elektro-Check unterzogen werden.
Elektrische Anlagen und Geräte altern und verschleißen. Isolierstoffe werden brüchig, alte Schraubklemmen können sich lösen. Solche Defekte können zum elektrischen Schlag sowie zu starker Erwärmung bis hin zu einem Brand führen. Zu den häufigsten Mängeln zählen laut der Versicherungskammer Bayern defekte FI-Schalter, fehlerhafte Schutzkontakte an Steckdosen oder Mängel an Leuchten.
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) rät deshalb dringend, die regelmäßig vorgeschriebenen Prüfungen ernst zu nehmen. Bei mängelfreier Elektrotechnik im Betrieb ist das Risiko von Elektrounfällen, Kabelbränden etc. gering.
Elektrische Anlagen alle vier Jahre prüfen
Elektrische Anlagen müssen mindestens alle vier Jahre, mobile Geräte mindestens jährlich durch eine Elektrofachkraft geprüft werden. Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter sind hierfür verantwortlich. Bei der Prüfung berät die Elektrofach-kraft individuell, welche Schutzmaßnahmen im Unternehmen notwendig sind. Auch zwischen den Prüfterminen ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Elektrik intakt und sicher ist. Das ist zu beachten:
- Kontrolle der elektrischen Einrichtungen und Betriebsmittel auf äußerlich erkennbare Mängel wie defekte Gehäuse, schadhafte Kabel oder Hinweise auf starke thermische Einwirkungen, etwa dunkle, farbliche Veränderungen.
- Schadhafte elektrische Betriebsmittel entsorgen oder durch eine Elektrofach-kraft reparieren lassen. Bis zur fachgerechten Instandsetzung dürfen diese Ge-räte nicht weiter benutzt werden.
- Prüftaste von Fehlerstromschutzschaltern mindestens einmal monatlich und nach Gewittern betätigen. Löst der Fehlerstromschutzschalter nicht aus, muss ihn eine Elektrofachkraft umgehend ersetzen.
- Kontrolle vorhandener Leuchtstofflampen. Falls diese flackern oder nur an den Enden glühen, besteht Brandgefahr durch eine Überhitzung des Vorschaltgerä-tes. Solche Lampen müssen unverzüglich ausgeschaltet und ausgewechselt werden. Gegebenenfalls muss auch der Starter getauscht werden. Die SVLFG empfiehlt Sicherheitsstarter mit Abschalteinrichtung.
Glühlampen, Leuchtstofflampen, Halogenstrahler und ähnliche Leuchtmittel sollten gegen geeignete LED-Leuchtmittel ausgetauscht werden. Diese erwär-men sich bei vergleichbarer Lichtleistung deutlich weniger. Das Brandrisiko sinkt. Zudem ist die Lebensdauer von LED-Leuchtmitteln länger und sie sind sparsamer im Energieverbrauch.
Brandschutzschalter sind echtes Sicherheitsplus
Brandschutzschalter machen elektrische Anlagen sicherer und zuverlässiger. Sie erkennen gefährliche Fehlerlichtbögen. Diese können etwa durch beschädigte Kabelisolierungen, gequetschte Leitungen, abgeknickte Stecker, lose Kontaktstellen aber auch bei qualitativ minderwertigen Elektrogeräten entstehen. Bei einem Fehler schalten sie ab. Fehlerlichtbögen können Leitungsisolierungen entzünden und so zu einem Kabel- oder gar Gebäudebrand führen.
Die SVLFG empfiehlt Brandschutzschalter für Räume oder Orte mit besonderem Brandrisiko. Dazu zählen zum Beispiel:
- Ställe
- Werkstätten, in denen Holzstaub entsteht
- Hallen, in denen Betriebsstoffe und Fahrzeuge untergebracht sind
- Bereiche, in denen – etwa durch Futtermischanlagen – eine hohe Staubbelas-tung auftritt
- Scheunen und andere Lagerbereiche von Stroh, Getreide, Futtermittel, Kunst-dünger oder ähnlichem
- Holzgebäude und Gebäude mit alter Bausubstanz
Elektrofachkräfte beraten individuell, für welche Bereiche ein Brandschutzschalter empfehlenswert ist. Vor Blitzschlag und Überspannung schützen Blitzstromableiter am Hausanschluss, Überspannungsableiter im Sicherungskasten und Überspannungsschutz an Geräteanschlüssen, zum Beispiel an Telefon, Computer oder Fernsehgeräten.
Mehr Informationen zu elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln unter www.svlfg.de/fa-elektropruefung
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