Wachteln: Die beliebtesten Wachtelarten und was sie auszeichnet
08 September 2024
Spezialgeflügel
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Immer mehr Menschen begeistern sich für die Haltung von Wachteln. Diese geselligen und lebensfreudigen kleinen Hühnervögel sind pflegeleicht und unkompliziert.
Während die Zucht von Zierwachteln vor allem auf äußere Merkmale abzielt, steht bei Legewachteln die Anzahl der gelegten Eier im Vordergrund. Welche Wachtelart für dich am besten geeignet ist, hängt von deinen Vorstellungen ab: Möchtest du Wachteln zur Zierde halten oder steht die Produktion von delikaten Wachteleiern im Vordergrund? Der folgende Artikel informiert über die beliebtesten Wachtelarten und welche am besten für Einsteiger in die Hobbywachtelhaltung geeignet sind.
Wachtel ist nicht gleich Wachtel
Wachteln sind die kleinsten Vertreter der Hühnervögel. Sie sind nur etwa 14 bis 29 cm groß und wiegen je nach Art zwischen 45 und 500 Gramm. Obwohl sie fliegen können, halten sich Wachteln am liebsten am Boden auf und nutzen ihre Flügel nur im Notfall. Es wird geschätzt, dass es weltweit etwa 100 verschiedene Wachtelarten gibt, von denen viele durch Zucht entstanden sind.
Je nach Nutzung wird zwischen Zierwachteln und Lege- bzw. Mastwachteln unterschieden. Wachteln erfreuen sich sowohl als Ziervögel als auch aufgrund ihrer Eier einer immer größeren Beliebtheit. Dies verdanken sie ihrem ruhigen und liebenswerten Charakter sowie den vergleichsweise geringen Haltungsanforderungen. Im Vergleich zu Hühnern brauchen Wachteln weniger Platz und sind deutlich leiser.
Beliebte Wachtelarten
Zoologisch werden Wachteln in zwei Familien eingeteilt: die Fasanenartigen (Phasianidae) und die Zahnwachteln (Odontophoridae). Fasanenartige Wachteln sind weltweit verbreitet, während Zahnwachteln unabhängig voneinander in verschiedenen Regionen der Welt vorkommen.
Japanische Legewachteln
Die bekannteste und am häufigsten gehaltene Art ist die Japanische Legewachtel (Coturnix japonica). Diese Wachteln wurden speziell auf hohe Legeleistung hin gezüchtet und können bis zu 300 Eier pro Jahr legen. Sie sind besonders robust und anpassungsfähig, was sie ideal für Anfänger macht. Japanische Legewachteln gibt es in vielen verschiedenen Farbschlägen, was zusätzlich zur Attraktivität dieser Art beiträgt.
Europäische Feldwachteln
Eine weitere häufig gehaltene Art ist die Europäische Feldwachtel (Coturnix coturnix). Diese Wachteln sind kleiner und leichter als die Japanischen Legewachteln und legen deutlich weniger Eier. Sie sind jedoch durch ihr natürliches Verhalten und ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umweltbedingungen sehr beliebt.
Zierwachteln
Neben den Legewachteln gibt es auch eine große Vielfalt an Zierwachteln, die aufgrund ihrer attraktiven Gefiederfarben und Musterungen gehalten werden. Zu den beliebten Zierwachteln gehören die Chinesischen Zwergwachteln (Coturnix chinensis), die durch ihre geringe Größe und bunten Federn auffallen. Diese Wachteln sind ideal für Halter, die Wert auf das ästhetische Erscheinungsbild ihrer Vögel legen.
Neben den Legewachteln gibt es auch eine große Vielfalt an Zierwachteln, die aufgrund ihrer attraktiven Gefiederfarben und Musterungen gehalten werden.
Pflege und Haltung
Unabhängig von der gewählten Art benötigen Wachteln einen sicheren und gut strukturierten Lebensraum. Ein Gehege oder eine Voliere mit ausreichend Platz zum Scharren und Picken sowie Rückzugsmöglichkeiten sind essenziell. Die Ernährung sollte ausgewogen sein, um die Gesundheit und Legeleistung der Vögel zu unterstützen. Frisches Wasser und regelmäßige Reinigung der Unterkunft sind ebenfalls wichtig.
Systematik der Familie der fasanenartigen Wachtelarten
Die Familie der Fasanenartigen umfasst vier Hauptgattungen: die Frankolinwachteln (Perdicula), die Erdwachteln (Coturnix), die Straußwachteln (Rollulus) und die Perlwachtel (Margaroperdix). Diese Wachtelarten unterscheiden sich in ihrer Verbreitung und den spezifischen Merkmalen, die sie charakterisieren.
Legewachtel oder Ziervogel – Welchen Zweck soll die Haltung von Wachteln haben?
Die Wahl der Wachtelart hängt entscheidend davon ab, welchen Zweck die Haltung erfüllen soll. Wenn die Wachteln hauptsächlich zur Zierde gehalten werden, sind äußere Merkmale und die Attraktivität des Gefieders von Bedeutung. Wenn jedoch die tägliche Produktion von Eiern im Vordergrund steht, sind Legewachteln die bessere Wahl. Es gibt auch Hobbyzüchter, die ihre Wachteln auf Zuchtschauen und Ausstellungen präsentieren möchten.
In Deutschland trifft man auf verschiedene Gattungen von Zahnwachteln wie Blauschuppenwachteln, Virginiawachteln, Montezumawachteln und Gambelwachteln, die überwiegend zur Zierde gehalten werden. Diese Arten sind weniger geeignet für die Eier- oder Fleischproduktion. Auch Dschungelwachteln, Regenwachteln sowie Straußwachteln und Madagaskar-Perlwachteln zählen zu den Ziervögeln. Die Japanische Legewachtel hingegen wird speziell zur Gewinnung von Eiern und Fleisch gezüchtet.
Die beliebtesten Zierwachteln
Zierwachteln schmücken Volieren mit ihrem prächtig gefärbten und gemusterten Gefieder. Schon im 11. Jahrhundert wurden Wachteln in Japan und China als Zier- und Singvögel gehalten. Heute sind sie durch lange Domestikation zu attraktiven Haustieren geworden. Hier sind einige der beliebtesten Zierwachtelarten:
Blauschuppenwachteln
Blauschuppenwachteln zeichnen sich durch ihre wunderschöne Musterung aus, die an Fischschuppen erinnert. Das Gefieder im oberen Brustbereich variiert von Blau- bis Grautönen und verläuft nach unten in einen Bronzeton. Auf ihrem Kopf tragen sie eine auffällige weiße Haube. Diese Vögel gehören zur Familie der Zahnwachteln und erreichen eine Größe von bis zu 29 cm und ein Gewicht von bis zu 202 g.
Tenebrosus Wachteln
Tenebrosuswachteln haben ein dunkles, fast schwarzes Gefieder mit wenig Braun und kleinen weißen Bereichen. Diese Wachteln sind selten und aufgrund ihres besonderen Aussehens sehr geschätzt. Schon die Küken sind fast schwarz, und Hahn und Henne sind optisch kaum zu unterscheiden, weshalb die Geschlechtsbestimmung durch einen Kloakentest erfolgt.
Virginiawachtel
Die Virginiawachtel, auch Baumwachtel genannt, stammt aus Nordamerika und ist dort eine wichtige Federwildart. Sie werden zwischen 24 und 27 cm groß und haben ein braun-rötlich gesprenkeltes Gefieder mit heller Unterseite. Die Hähne haben eine stärkere Musterung und unterscheiden sich durch einen weißen Überaugenstreif und Kehlfleck, der bei den Weibchen bräunlich ist.
Montezumawachtel
Die männlichen Montezumawachteln gelten als Juwel unter den Zierwachteln, da sie eine markante schwarz-weiße Gesichtsmaske und auffällige Flecken an der Brust haben. Diese Vögel sind sehr entspannt und zeigen ein intensives soziales Verhalten, indem sie sich regelmäßig gegenseitig putzen und in einer Kreisformation schlafen, die dem Schutz vor Fressfeinden dient. Montezumawachteln erreichen eine Größe von bis zu 23 cm und wiegen durchschnittlich 193 g.
Straußwachteln
Straußwachteln zeichnen sich durch ihr extravagantes Erscheinungsbild aus. Besonders bei Sonneneinstrahlung kommt das dunkelgrünlich schimmernde schwarze Gefieder und die feuerrote Federhaube der Hähne zur Geltung. Die Weibchen haben ein oliv- bis grasgrünes Gefieder und eine leuchtend rote Augenwachshaut. Diese anspruchsvollen Vögel stammen aus Südostasien und benötigen ein feuchtes, tropisches Klima. Sie sind nicht winterhart und brauchen auch im Winter Temperaturen von mindestens 10°C sowie die gewohnte, tropische Feuchtigkeit. Straußwachteln erreichen eine Körpergröße von bis zu 27 cm und ein Gewicht von bis zu 190 g.
Durch die Wahl der richtigen Wachtelart können Halter sowohl ästhetische als auch praktische Ziele erreichen, ob zur Zierde oder zur Eierproduktion. Jede Art hat ihre eigenen besonderen Merkmale, die sie zu einer faszinierenden Ergänzung für Volieren und Gehege machen.
Welche Wachtelarten eignen sich zur Hobbyhaltung für Einsteiger?
Japanische Legewachteln sind ideal für Einsteiger in die Hobbyhaltung. Diese Wachteln sind pflegeleicht, anpassungsfähig und robust, was sie besonders anfängerfreundlich macht. Im Gegensatz zu anspruchsvolleren Arten wie der Straußwachtel, die tropisch feuchtes Klima benötigen und nicht winterhart sind, können Japanische Legewachteln problemlos auch bei kälteren Temperaturen im Freien gehalten werden. Diese Wachteln sind nicht nur einfach zu halten, sondern auch zutraulich und attraktiv in ihren verschiedenen Farbschlägen. Zudem belohnen sie ihre Halter mit einer hohen Anzahl an schmackhaften Eiern.
Wachteleier werden von vielen Menschen als Leckerbissen geschätzt.
Wachteln zur Gewinnung von Eiern und Fleisch
Für diejenigen, die Wachteln zur Eier- und Fleischproduktion halten möchten, sind Legewachteln, speziell die Japanische Legewachtel, besonders geeignet. Diese Art ist am weitesten verbreitet und gehört zur Familie der Erdwachteln. Innerhalb dieser Art gibt es drei Hauptzuchtlinien:
Die leichte Linie umfasst Wachteln, die den ursprünglichen Wildwachteln Japans am nächsten kommen. Sie wiegen bis zu 240 Gramm und legen Eier mit einem Durchschnittsgewicht von 11 bis 12 Gramm. Diese Linie ist auf eine hohe Legeleistung ausgelegt. Die mittlere Linie, auch als Zweinutzungstyp bekannt, wird sowohl für eine hohe Legeleistung als auch für Fleisch gezüchtet. Wachteln dieser Linie wiegen bis zu 350 Gramm und können bis zu 300 Eier pro Jahr legen, wobei die Eier etwa 13 Gramm wiegen. Diese Linie ist die am häufigsten gehaltene und gilt als ideal für die meisten Halter.
Die schwere Linie ist speziell auf ein höheres Körpergewicht gezüchtet, wodurch diese Wachteln besonders in der Fleischproduktion eingesetzt werden. Sie können bis zu 500 Gramm wiegen und sind auch als Zierwachteln aufgrund ihrer Größe und Vielfalt in den Farbschlägen zunehmend beliebt.
Wildlebende Wachteln
Es gibt weltweit über 100 wildlebende Wachtelarten, von denen viele noch nicht vollständig erforscht sind. In Europa steht die freilebende Wachtel (Coturnix coturnix) unter dem Schutz der EU-Vogelschutzrichtlinie. Sie wird in der Roten Liste gefährdeter Tierarten in der Kategorie „Vorwarnliste“ geführt.
Hochgeschätzte Delikatesse: Die Eier der Wachteln
In der Hobbyhaltung können Wachteln bis zu 200 Eier pro Jahr legen. Bei optimalen Haltungsbedingungen, einer ausgewogenen Ernährung und guter Pflege kann die Legeleistung von Legewachteln sogar auf bis zu 300 Eier jährlich steigen, was etwa fünf bis sechs Eiern pro Woche entspricht. Zwar nimmt die Legeleistung mit zunehmendem Alter der Tiere ab, aber da die durchschnittliche Lebensdauer von Wachteln bei etwa drei Jahren liegt, ist es sinnvoll, regelmäßig für Nachwuchs zu sorgen, um die Eierproduktion aufrechtzuerhalten.
Wachteleier sind nicht nur wegen ihrer schönen, gesprenkelten Optik beliebt, sondern auch aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe. Sie sind reich an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Zink und Selen. Darüber hinaus enthalten sie alle Vitamine der B-Gruppe sowie die Vitamine A, E, D und K. Besonders hervorzuheben ist der Gehalt an essentiellen Aminosäuren, die Wachteleier zu einer wertvollen Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung machen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Fette im Dotter des Wachteleis zu 52 % aus ein- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestehen, die als besonders gesund gelten.
Fazit: Die beliebtesten Wachtelarten und was sie auszeichnet
Wachteln sind die kleinsten Vögel aus der Ordnung der Hühnervögel und ihre Haltung erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Für Einsteiger in die Hobbywachtelhaltung sind Japanische Legewachteln besonders gut geeignet. Diese zeichnen sich durch ihren ruhigen Charakter und ihre große Zutraulichkeit aus. Zierwachteln hingegen erfordern spezifische Haltungsbedingungen und sind daher besser für Halter geeignet, die bereits Erfahrungen in der Wachtelhaltung gesammelt haben.
Die Eier der Legewachteln sind aromatisch und gelten als hochgeschätzte Delikatesse. Je nach Haltungsbedingungen kann eine Legewachtel zwischen 100 und 300 Eier pro Jahr legen, was sie nicht nur zu einem attraktiven, sondern auch zu einem nützlichen Haustier macht.
FAQ zur Haltung von Wachteln
Wo gibt es Wachteln zu kaufen?
Lebende Wachteln können auf verschiedene Weisen erworben werden. Der direkte Kauf beim Züchter ist eine häufige Methode, bei der man sich auch gleich über die Haltung und Pflege der Tiere informieren kann. Darüber hinaus bieten zahlreiche Online-Plattformen wie deine-tierwelt.de Wachteln zum Verkauf an. Auch auf Ausstellungen, die regelmäßig stattfinden, gibt es oft die Möglichkeit, Wachteln zu kaufen. Termine für Bundes- und Landesverbandsschauen sind auf der Website des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter e.V. (BDRG) zu finden, der auch eine Tierbörse auf seiner Website anbietet.
Wie ist die Lebenserwartung von Wachteln?
Die durchschnittliche Lebenserwartung von Wachteln beträgt zwischen drei und fünf Jahren. In einigen Fällen können einzelne Tiere sogar bis zu sechs Jahre alt werden.
Legen Wachteln das ganze Jahr über Eier?
In der Natur legen freilebende Wachteln in den Wintermonaten keine Eier. In der domestizierten Haltung können Kunstlicht und eine beheizte Umgebung jedoch dazu beitragen, dass Wachteln auch im Winter Eier legen. Allerdings kann das Fehlen einer natürlichen Regenerationsphase die Lebenserwartung der Tiere beeinträchtigen.
Sind Wachteln winterhart?
Nicht alle Wachtelarten sind winterhart. Japanische Legewachteln sind jedoch eine winterharte Rasse. Mit den richtigen Haltungsbedingungen, wie einem geschützten Stall, können sie Temperaturen von bis zu minus 15 Grad Celsius gut überstehen.
Welche Nachteile haben Wachteln?
Ein möglicher Nachteil ist, dass Wachteln nicht zusammen mit Hühnern gehalten werden sollten. Die Verhaltensweisen und Bedürfnisse der beiden Arten unterscheiden sich deutlich. Wachteln benötigen einen gesicherten Freilauf und proteinreiches Futter, während Hühner mehr Platz und einen größeren Auslauf bevorzugen.
Welche Pflege benötigen Wachteln?
Wachteln gelten als pflegeleicht und unkompliziert in der Haltung. Zur Grundausstattung gehören ein sicherer Wachtelstall mit Freilauf, geeignete Einstreu und Sand zum Sandbaden. Spezielles Wachtelfutter mit mindestens 23 Prozent Rohprotein, wie deuka Legewachtel-Mix oder deuka Legewachtelfutter, sorgt für eine ausgewogene Ernährung. Futterspender und eine Tränke sind ebenfalls notwendig, um die Versorgung der Tiere sicherzustellen.
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deuka
Bild:
Adobe Stock Joshua Daniels, Adobe Stock_Agustin, Adobe Stock Valerii Evlakhov
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