Bei dem Vogelgrippevirus, das letzte Woche in einem Bio-Legehennenbetrieb in Biddinghuizen, Flevoland (Niederlande) nachgewiesen wurde, handelt es sich offenbar um eine neue Variante, den so genannten BB-Genotyp. Diese Variante zirkuliert derzeit unter Lachmöwen. Dies geht aus einer genetischen Analyse des Virus durch das Wageningen Bioveterinary Research (WBVR) hervor.
Der Ausbruch der Klassischen Geflügelpest am vergangenen Montag auf einem Geflügelhof in Flevoland war der erste Ausbruch in den Niederlanden seit Februar dieses Jahres und es war auch der erste nach Aufhebung der Aufstallungspflicht in unserem Nachbarland.
Das Wageningen Bioveterinary Research hat das Virus inzwischen untersucht und festgestellt, dass es sich erneut um ein hochpathogenes H5N1-Virus handelt. Weitere Untersuchungen der genetischen Zusammensetzung des fraglichen Virus zeigten eine neue Variante – den Genotyp BB. „Das Virus in Biddinghuizen hat eine andere genetische Zusammensetzung als das Virus, das Anfang des Jahres in Geflügelbetrieben nachgewiesen wurde", sagte Nancy Beerens, die Leiterin des nationalen Referenzlabors für Vogelgrippe.
Auch Geflügel infiziert
Das Virus des Genotyps BB zirkuliert unter Lachmöwen und verursacht laut Beerens eine hohe Sterblichkeitsrate bei Vögeln in den Niederlanden und Europa. Das spezifische HPAI H5N1-Virus des Genotyps BB enthält drei Genomteile, die von Möwenviren stammen. Die PA-, NP- und NS-Segmente stammen von einem H13-Vogelgrippevirus. Die Infektion des Legebetriebs in Biddinghuizen zeigt, dass diese Variante des Vogelgrippevirus nicht nur Möwen, sondern auch Geflügel infizieren kann.
Zuvor war in Italien experimentell nachgewiesen worden, dass die Möwenvariante des Vogelgrippevirus auch zu Infektionen bei Geflügel führt.
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