Die Union hält an ihrem Ziel fest, das Borchert-Konzept für einen Umbau der Tierhaltung vollständig umzusetzen. Das sagte der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann in einem Interview mit dem Pressinformationsdienst Agra Europe. Stegemann sieht im Borchert-Konzept ein Konjunkturprogramm für den ländlichen Raum, das in der gegenwärtigen Situation dringend notwendig sei. „Wir sind bereit, im Falle einer Regierungsübernahme dort erhebliche Finanzmittel einzusetzen“, sagte Stegemann. Den Bedarf beziffert der CDU-Politiker auf rund 5 Mrd Euro im Jahr.
Weniger Bürokratie beim Stallbau
Stegemann schlägt ein Entfesselungspaket für die Landwirtschaft vor, das neben Investitionsanreizen eine wirksame Erleichterung von Stallbauten durch Entbürokratisierung enthält. Darüber hinaus brauche man Offenheit für Innovationen, unter anderem bei den neuen Züchtungstechniken und modernen Pflanzenschutzmitteln.
Politische Versäumnisse
Stegemann räumt Versäumnisse seiner Fraktion in der Diskussion um das Borchert-Konzept in der vergangenen Legislaturperiode ein. Inzwischen sieht er die Union aber auf einem guten Weg, verlorengegangenes Vertrauen in der Landwirtschaft zurückzugewinnen. Der Unionsabgeordnete geht davon aus, dass der Fleischverbrauch weiter rückläufig sein wird. Während dies im Normalfall der Markt regele, gehe derzeit der Verbrauch von Schweinefleisch stärker zurück als die Erzeugung. „Die Politik darf bei solchen offensichtlichen Fehlentwicklungen nicht wegschauen“, mahnt der Landwirt. Er geht davon aus, dass Landwirtschaft künftig für junge Leute große Chancen bieten wird. Voraussetzungen seien „unternehmerischer Mut und viel Sachverstand“. In Zukunft werde es noch wichtiger sein, „die Signale des Marktes ernst zu nehmen“. Stegemann bekennt sich zu einer Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), lehnt aber eine Festlegung auf eine Gemeinwohlprämie ab.
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