Verkaufsautomaten: Der erste Eindruck entscheidet

06 Juni 2023
Absatz
Verkaufsautomaten

Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe steigen in die Direktvermarkung ein. Der Einsatz von Verkaufsautomaten ist dabei weit verbreitet. Damit die Kunden wieder kommen, müssen die Automaten immer einen gepflegten Eindruck machen.

Verkaufsautomaten sind nicht nur praktisch. Sie bieten dem Kunden die Möglichkeit, 24 Stunden am Tag einzukaufen. Für den Anbieter bedeutet dies aber, dass er permanent für die einwandfreie Funktion, eine ausreichende Befüllung und Qualität sowie die Sauberkeit des Automaten und des Verkaufsraumes verantwortlich ist.

Regelmäßig reinigen hält Aufwand gering

Denn der Verkaufsautomat steht stellvertretend für den Direktvermarkter in direktem Kontakt mit dem Kunden. Er repräsentiert die Betreiberfamilie und ihren Betrieb. Neben einer einladenden Umgebung und der persönlichen Note entscheidet ein sauberer Verkaufsautomat mit einwandfreien Produkten darüber, ob die Kunden gerne wiederkommen. Mit einer regelmäßigen und systematischen Reinigung des Automaten können Betriebe einen hohen Qualitätsstandard mit möglichst geringem Aufwand halten.

Bei der Sichtreinigung wird jede Gelegenheit genutzt, wie etwa beim Auffüllen, grobe Verschmutzungen der Umgebung und im Automaten zu beseitigen. Dabei wird geprüft, ob ausreichend Produkte vorhanden sind und das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) wird kontrolliert. Bei moderneren Automatenmodellen kann das MHD der Produkte hinterlegt werden und wird so automatisch überwacht.

Alle Fingerabdrücke auf dem Gehäuse, dem Bedienfeld und der Glasscheibe werden entfernt. Wenn kühlpflichtige Produkte verkauft werden, ist täglich die Temperatur zu überprüfen und zu dokumentieren.

Wer im Hofladen oder am Verkaufsautomaten direkt einkauft, möchte ein positives Verkaufserlebnis. Sauberkeit gehört unbedingt dazu.

Benötigte Arbeitsmaterialien immer griffbereit

Um den Aufwand gering zu halten, sollten alle benötigten Arbeitsmaterialien griffbereit sein:

  • Putzeimer
  • Microfaser-Tuch
  • Müllbeutel
  • Glasreiniger
  • Küchentücher
  • Temperaturliste und Kugelschreiber
  • evtl. Kontrollthermometer

Je nach Produktgruppe im Automaten empfiehlt sich alle zwei bis drei Monate eine – aufwändigere - Unterhaltsreinigung. Dafür wird vor Beginn der Reinigung der Netzwerkstecker gezogen. Danach werden alle Produkte des Automaten in einen geeigneten Behälter zur Zwischenlagerung geräumt. Dabei die Einhaltung der Kühlkette nicht vergessen! Dann werden zusätzlich alle leicht verbauten Einzelteile entnommen und der Innenraum kann gereinigt werden.

Je nach Produktgruppe lohnt sich im ersten Schritt der Einsatz eines Staubsaugers. Im zweiten Schritt kann mit einem nebelfeuchten Tuch der Innenraum gereinigt werden. Nachdem die Oberflächen getrocknet wurden, wird der Automat wieder befüllt.

Reinigung auch immer dokumentieren

Beim Befüllen des Automaten ist die Regel „first in, first out“ zu beachten: Ware mit kürzerer Haltbarkeit wird vorne platziert, damit diese auch zuerst an den Kunden abgegeben werden kann. Zum Schluss reinigt man das Außengehäuse des Automaten. Ganz wichtig ist die Dokumentation der Reinigung!

Zwei Mal im Jahr wird eine Grundreinigung empfohlen. Dies ist der Anlass, um auch die Umgebung des Automaten aus dem Blickwinkel eines Kunden zu betrachten. Welchen Eindruck macht die Begrünung um den Automaten? Ist der Weg zum Automaten ausreichend befestigt? Funktioniert die Beleuchtung am Automaten? Wie steht es um die Behausung des Automaten? Passt die Dekoration zur Saison?

 

Gerade Stellen am Automaten, die Kundinnen und Kunden mit den Fingern berühren, können sehr schnell „unappetitlich“ aussehen und wirken dann eher abschreckend als einladend.

Luftfilter an der Rückseite nicht vergessen

Oftmals befindet sich der Luftfilter des Automaten an der Rückseite. Das Vorrücken und Reinigen lohnt sich in jedem Fall, denn mit einem gereinigten Luftfilter wird das Risiko eines Betriebsausfalls des Gerätes oder schwererer möglicher Folgen (zum Beispiel Schwelbrand) gesenkt. Darüber hinaus braucht der Automat mit einem sauberen Luftfilter weniger Energie.

Auch das Sortiment sollte hin und wieder genauer betrachtet werden. Gibt es Produkte mit zu geringem Absatz, die ausgelistet werden sollten? Müssen Preise angepasst werden? Dies ist auch der Anlass, die Lesbarkeit der Preisschilder zu überprüfen und ggf. zu aktualisieren. Mindestens zweimal im Jahr sollte mit einem zweiten Thermometer auch die Temperaturanzeige des Automaten überprüft werden.

Am 27. September 2023 bietet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ein Webseminar zum Thema Automatenhygiene an.

 

Julia Klöpper, Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Bild: Julia Klöpper

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