Evert van Beijnum hat Mitte Februar einen Verkaufsautomaten für Bio-Eier in Betrieb genommen. Er steht in seinem Gartenbaubetrieb und seinem Haus in einem Industriegebiet in Almere-Buiten (Niederlande). "Wir wollen echte niederländische Bio-Eier zu einem fairen Preis verkaufen", sagt er.
„Ehrliche“ Bio-Eier aus Automaten
Van Beijnum (51) war lange Zeit in der Möbelbranche tätig und hat jetzt einen Landschaftsbaubetrieb in Almere. Aber er stammt aus der Landwirtschaft. Noch bis Ende 2018 bewirtschaftete der Vollblutunternehmer neben seinem jetzigen Betrieb einen eigenen Schweinebetrieb, zunächst mit 550 Sauen und später mit 3.600 Mastschweinen. "Ich habe wegen der ganzen Vorschriften damit aufgehört, die Landwirte wurden einfach rausgemobbt", sagt er.
In der Stadt
Doch damit war die Verbindung zur Landwirtschaft noch nicht ganz verschwunden, denn Van Beijnum wollte sich an einem eigenen Eierautomaten versuchen. "Auf dem Land sieht man sie überall, und ich wollte ausprobieren, ob so etwas auch in der Stadt funktionieren würde", sagt er. Der Weg zu seinem Lieferanten ist kurz, denn es ist seine Schwester Jeanette, die zusammen mit ihrem Mann Dirk-Jan Slingeland einen Bio-Legehennenbetrieb in Alblasserwaard betreibt. Einschließlich eines Eierautomaten.
Name und Fotos
"Wir verkaufen ehrliche Bio-Eier", betont Van Beijnum. "Sie tragen den Namen des Bauernhofs, von dem sie stammen, und Fotos von den Hühnern, die sie legen, auf der Verpackung. Um zu zeigen, dass es sich nicht um beispielsweise osteuropäische 'Bio'-Eier handelt, bei denen man nicht weiß, ob sie wirklich biologisch sind."
25 Prozent Gewinnspanne
Der faire Preis liegt bei 4 Euro für eine Packung bei Van Beijnum, während sie in der Supermarktkette Albert Heijn 5,99 Euro kosten. "Der Selbstkostenpreis von Bio-Eiern liegt bei 30 Cent pro Stück und bei Packungen bei 22 bis 25 Cent pro Stück", rechnet Van Beijnum vor. "Wenn ich 25 Prozent Gewinnspanne hinzurechne, komme ich auf 4 Euro pro Packung. Die Marge von 1 Euro gebe ich für den Transport, das Auffüllen des Automaten und den Strom aus. Ich muss daran nichts verdienen."
Was die Investitionen angeht, so hat Van Beijnum 10.000 Euro für den Automaten ausgegeben, während er das Gebäude um den Automaten herum von seinen eigenen Schreinern anfertigen ließ.
Verspielte Werbekampagne
Zu Ostern dachte sich Van Beijnum eine spielerische Werbekampagne aus, um den Bekanntheitsgrad zu steigern. "Weil man in der Zeitung liest, dass Eier so teuer sind, haben wir am Samstag vor Ostern 5.000 Eier verschenkt. Das hat funktioniert, denn es gab eine riesige Schlange vor dem Automaten. Zuerst wollte ich sie im Namen der BBB (BBB = BoerBurgerBeweging, deutsch Bauern-Bürger-Bewegung) verschenken, weil sie bei den Provinzialratswahlen die größte Partei in Almere geworden ist, aber schließlich haben wir uns für diese Aktion entschieden.
Mögliche Ausweitung
Unterdessen blieb der Eierautomat in Almere nicht unbemerkt. Von verschiedenen Seiten - unter anderem von Lokalpolitikern, aber auch von Landwirten - wurde die Frage gestellt, ob Van Beijnum das Angebot nicht um Kartoffeln und Gemüse erweitern würde. "Wir werden erst einmal sehen, ob das läuft, und dann sehen wir weiter", sagt Van Beijnum, der diese Option vorerst zurückhält.
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