Trumps Handelspolitik bedroht die Existenz vieler US-Farmer, da Strafzölle die Produktionskosten erhöhen und wichtige Exportmärkte gefährden.
Strafzölle gegen Kanada, Mexiko und China
Trump hat Strafzölle von 25 % auf alle Importe aus Kanada und Mexiko sowie von 10 % auf Waren aus China verhängt – mit Ausnahme von Energieprodukten aus Kanada. Für China bedeuten die neuen Zölle eine zusätzliche Belastung, da bereits frühere Abgaben von 25 % bestehen. Während des Wahlkampfs hatte Trump sogar Zölle von 60 % gegen China angekündigt.
Ausweitung des Handelskonflikts droht
Am 2. Februar drohte Trump auch weiteren Ländern mit Strafzöllen. Besonders die Europäische Union müsse sich darauf einstellen, während für Großbritannien solche Maßnahmen „möglich“ seien. Bereits in Trumps erster Amtszeit führte ein Handelskonflikt zwischen den USA und der EU zu Spannungen, die teilweise durch die verstärkten Soja-Importe der EU entschärft wurden.
Düngemittel und Exporte: Warum Landwirte besonders betroffen sind
Die US-Farmer sind besorgt über die möglichen Vergeltungsmaßnahmen anderer Staaten. Laut AFBF könnten Landwirte und ländliche Gemeinden besonders stark betroffen sein. Der AFBF-Präsident Zippy Duvall warnt, dass höhere Düngemittelpreise die finanziell ohnehin stark belasteten Landwirte zusätzlich unter Druck setzen könnten.
US-Agrarexporte hängen stark von den drei Hauptmärkten Kanada, Mexiko und China ab. Laut AFBF beliefen sich die Exporte in diese Länder im Jahr 2024 auf insgesamt 85 Mrd. US-Dollar (ca. 81,8 Mrd. Euro), was fast die Hälfte der gesamten US-Agrarexporte ausmacht.
Forderungen nach Schutzmaßnahmen für Landwirte
NFU-Präsident Rob Larew kritisierte, dass die Strafzölle in einer Zeit großer Unsicherheit für Landwirte kommen. Er verwies auf volatile Rohstoffpreise, hohe Betriebskosten und ein fehlendes aktualisiertes Agrargesetz. Zudem hätten frühere Handelskonflikte, insbesondere mit China, den Landwirten bereits Marktanteile gekostet. Larew fordert Trump daher auf, Maßnahmen zum Schutz der landwirtschaftlichen Betriebe zu ergreifen.
Vergeltungsmaßnahmen aus Kanada und Mexiko – Zölle auf Geflügelfleisch
Kanada reagierte mit Gegenzöllen auf US-Importe im Wert von 30 Mrd. Kanadischen Dollar (19,8 Mrd. Euro). Auch Geflügelfleisch ist betroffen. Zudem könnten weitere Zölle auf US-Waren im Gesamtwert von 125 Mrd. Kanadischen Dollar (82,5 Mrd. Euro) folgen.
Mexiko plant Vergeltungszölle zwischen 5 % und 20 % auf US-Produkte wie Schweinefleisch, Käse, Frischwaren, Stahl und Aluminium.
China verzichtet vorerst auf direkte Vergeltungsmaßnahmen. Die Regierung in Peking kündigte stattdessen an, die US-Zölle bei der Welthandelsorganisation (WTO) anzufechten.
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