Ripke: „Wir brauchen endlich eine umfassende Herkunftskennzeichnung für alle tierischen Produkte!“

26 Mai 2023
Deutschland
Friedrich Otto Ripke

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) begrüßt den gestrigen Beschluss der Bundesregierung, eine Herkunftskennzeichnung für unverpacktes Fleisch einzuführen. Dies ist nach Auffassung des Verbandes allerdings nicht genug. ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke fordert Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir deshalb auf, endlich sein Versprechen einer umfassenden Herkunftskennzeichnung zu erfüllen.

Wörtlich sagt Ripke: „Die neue Herkunftskennzeichnung für unverpacktes Fleisch deckt nur einen Teil des Marktes ab. Zusammen mit der bestehenden Kennzeichnungspflicht für verpacktes Fleisch und unverpacktes Rindfleisch entsteht doch nur Stückwerk statt einem großen Ganzen. Die Hälfte des Marktes wird nach wie vor überhaupt nicht erfasst. Cem Özdemir muss schneller und weitreichender handeln. Zu einer umfassenden Kennzeichnung der Herkunft gehört der gesamte Außer-Haus-Verzehr und europaweit gültige Herkunftsangaben – idealerweise nach dem Vorbild der Eierkennzeichnung unter Nennung des einzelnen Mitgliedstaates.“

Sichtbarer für den Verbraucher

Der ZDG begrüßt diese Entscheidung, da damit die immensen Anstrengungen der Tierhalter hin zu mehr Tierschutz honoriert und für den Verbraucher sichtbarer werden. Auch hätten so die Verbraucher die Chance, sich bewusst für Fleisch bestimmter Herkünfte zu entscheiden. Allerdings reiche der Vorstoß bei Weitem nicht aus: Weder verarbeitetes Fleisch noch die Außer-Haus-Verpflegung, die bei Geflügel rund die Hälfte des Marktes ausmacht, sind in der geplanten Kennzeichnungspflicht enthalten.

Geflügelnews, Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Bild: Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.

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