Neuer Biostall, halbierter Bestand

08 August 2022
Legehenne
Harmen Hardeman in seinem Bio-Legehennenstall

Mit dem Bau seines neuen Bio-Legehennenstalles halbierte Harmen Hardeman seinen Tierbestand 25.000 auf 12.000 Hennen. Ein mit Glaswolle isoliertes Dach auf dem überdachten Außenbereich, eine feuerfeste Wand und Unterdruckbelüftung sind die auffälligsten Merkmale des neuen Stalles des Landwirtes aus Renswoude (Niederlande).

Der neue Bio-Legehennenstall befindet sich an der Stelle des alten Freilandstalls. Hardeman ließ diesen alten Stall Ende letzten Jahres abreißen.
Harmen Hardeman in seinem neuen Bio-Legehennenstall.
Zwischen dem Technikraum und dem Stall gibt es eine feuerfeste Wand und eine dicke feuerfeste Tür. „Vor dem Bau habe ich die Feuerwehr und die Versicherungsgesellschaft eingeladen, um dies zu besprechen. Ich treffe lieber im Voraus Vereinbarungen, als im Nachhinein Überraschungen zu erleben und zusätzliche Investitionen zu tätigen", sagt Hardeman.
Hardeman entschied sich für ein Volierensystem von VDL Jansen Poultry Equipment, weil er es für das solideste und am besten durchdachte Haltungssystem für Legehennen hält. Bei den Nestern fiel die Entscheidung auf Elterntiernester, weil die Hühner darin mehr Platz und Komfort haben.
"An der Stelle, an der sich die Balken befinden, gibt es keinen Draht, der verhindert, dass sich die Vogelmilben verstecken können", erklärt Hardeman. "Dies wurde vom Entwickler des Systems gut durchdacht."
Hardeman arbeitet mit einem extra breiten Volierensystem, da mindestens 45 % der Bodenfläche vergittert sein müssen. Deshalb ließ er zwei Reihen LED-Lichtröhren installieren, damit genügend Licht unter dem System vorhanden ist und seine Hennen nicht anfangen, Bodeneier zu legen.
Der Legehennenhalter entschied sich für eine Unterdruckbelüftung. "Als damals die Überdruckbelüftungen eingeführt wurden, dachte ich, dass dies der richtige Weg sei. Heute sehe ich das differenzierter: Im Winter bietet diese Art der Lüftung sicherlich Vorteile, aber im Sommer hat sie auch Nachteile, unter anderem wegen des Einblasens von warmer Luft und des Energieverbrauchs. Unter Berücksichtigung aller Faktoren haben wir uns deshalb für den Unterdruck entschieden.“
Hardeman entschied sich für einen extra großen Wärmetauscher für die erforderliche Ammoniak- und Feinstaubreduzierung. "Der Wärmetauscher übernimmt auch die erste Stufe (10 Prozent) der Belüftung. An kalten Wintertagen kann ich damit viel anfangen, was auch bedeutet, dass es kaum Zugluft durch die Auslassventile gibt.
Hardeman ließ diesen Luftkanal installieren, um die warme Stallluft für den Wärmetauscher vom Dachfirst des Stalls abzusaugen. "Der Dachfirst des Hauses enthält die wärmste Luft. Deshalb wollte ich es so haben", erklärt er.
Der überdachte Auslauf ist 7,5 Meter breit, also halb so breit wie der Legehennenstall. "Da wir nur auf einer Seite einen überdachten Auslauf bauen konnten, durfte der Innenbereich des Hauses maximal 15 Meter breit werden. Das ist eine Anforderung von KAT".
Hardeman wollte unbedingt ein isoliertes Dach über dem überdachten Auslauf, damit es dort an Sommertagen nicht zu heiß wird. Um die Anforderungen an das Tageslicht zu erfüllen, ließ er isolierte Tageslichtfenster in das Dach einbauen.
Die Auslaufklappen befinden sich an der Außenseite des überdachten Auslaufes, so dass sie von der Unterdruckbelüftung weiter zugezogen werden. Dadurch wird verhindert, dass an kalten Winter- und Herbsttagen Leckluft austritt.
Die Auslaufschieber machen beim Schließen eine Drehbewegung, damit sie richtig schließen.
In diesem ehemaligen Freilandstall hielt Hardeman bis November 2018 Hühner. Die Sonnenkollektoren hat er absichtlich auf diesem Stall installieren lassen. "Solarmodule stellen immer ein kleines Brandrisiko dar. Deshalb habe ich sie auf diesem Gebäude installiert, dessen Rückseite ich jetzt als Misthaufen benutze, und nicht auf der neuen Scheune, in der die Tiere untergebracht werden sollen."
In diesem kleinen Häuschen im Hof betreibt Hardeman den Hausverkauf.
Tom Schotman, Geflügelnews
Bild: Geflügelnews

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