Maul- und Klauenseuche: Besorgnis und Suche nach Eintragsweg

13 Januar 2025
Biosicherheit
MKS Wasserbüffel

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Büffelherde in Brandenburg gibt es bisher keine Hinweise auf eine Ausbreitung in andere Tierbestände. Während der Virustyp identifiziert werden konnte, ist der Eintragsweg noch unbekannt. Die Behörden rufen zur Wachsamkeit und Einhaltung der Biosicherheit auf.

Forscher des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) konnten den spezifischen Virustyp der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei dem Fall in Brandenburg bestimmen. Nahe Verwandte des Serotyps O kommen im Nahen Osten und in Asien vor. Ein entsprechender Impfstoff könnte innerhalb weniger Tage hergestellt werden. Geeignete Impfstoffe stehen in der MKS-Antigenbank Deutschland zur Verfügung. Nach Aktivierung durch die Bundesländer könne die Antigenbank innerhalb weniger Tage die benötigten Impfstoffe herstellen.

Keine Klauentiere auf der Grünen Woche

In Brandenburg steht jetzt die Eindämmung der Tierseuche im Mittelpunkt. Das sagte Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD). In einer Schutzzone und einer erweiterten Überwachungszone liefen vorsorgliche Beprobungen. Auf der am Freitag beginnenden Grünen Woche in Berlin werden in der Tierhalle keine Rinder, Schafe, Ziegen und Alpakas gezeigt. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur dpa.

In der Landwirtschaft ist die Sorge wegen der Maul- und Klauenseuche groß. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) reagierte mit der Einberufung eines zentralen Krisenstabes. Die Landwirtschaftsministerien der Länder mahnten, wachsam zu sein und der Biosicherheit oberste Priorität einzuräumen.

Hanka Mittelstädt erinnerte an den verheerenden Ausbruch der Maul- und Klauenseuche 2001 in Großbritannien mit Folgeausbrüchen in anderen europäischen Ländern. Millionen von Tieren wurden getötet, der wirtschaftliche Schaden war immens.

Suche nach dem Eintragsweg

Um solche Ausmaße zu verhindern, ist es neben den Schutzmaßnahmen wichtig zu klären, wie das Virus auf die Weide in Brandenburg gelangen konnte.

Die Suche danach läuft fieberhaft. Der Landkreis Märkisch-Oderland betonte, dass der betroffene Biobauer sein Futter abgedeckt habe und sehr sorgfältig mit seinen Tieren umgehe. Es wurde kein Futter zugekauft. Einschleppung des Maul- und Klauenseuchevirus sei etwa über Urlauber und mitgebrachte Lebensmittel möglich, wenn Essensreste einfach in den Wald oder auf die Wiese geworfen würden. Auch Wildtiere wie Wildschweine, die das Virus zu den Weidetieren bringen, gelten als möglicher Eintragsweg.

Brandenburgs Bauernpräsident Henrik Wendorff sorgt sich laut dpa wegen befürchteter Handelsbeschränkungen. Deutschland verliere seinen Status als frei von Maul- und Klauenseuche. Das hätte internationale Handelsbeschränkungen zur Folge. Auch Schlachthöfe könnten nun wegen der Seuche zögern, Tiere aus Brandenburg anzunehmen.

Südkorea hat bereits auf den MKS-Ausbruch in Brandenburg reagiert: Das südkoreanische Landwirtschaftsministerium sämtliche Schweinefleischimporte aus Deutschland verboten. Südkorea ist ein wesentlicher Abnehmer von deutschem Schweinefleisch in Asien.

Geflügelnews
Bild: AdobeStock_Roger de la Harpe

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