Initiative Tierwohl feiert 10 Jahre: Erfolge und Herausforderungen

20 Januar 2025
Stallmanagement
Initiative Tierwohl

Seit 2015 bringt die Initiative Tierwohl (ITW) mehr Tierwohl in die Breite – bei Tierhalterinnen und Tierhaltern und bei Verbrauchern. Seit dem Start 2015 ist auch die Zahl der teilnehmenden Betriebe in der Geflügelhaltung von anfangs 896 auf aktuell 2.812 gestiegen.  

Ein Jahrzehnt im Zeichen von mehr Tierwohl

Die Initiative Tierwohl (ITW) blickt 2025 auf ein Jahrzehnt ihrer Arbeit zurück. Seit der Gründung im Jahr 2015 hat sie sich auf das Ziel ausgerichtet, mehr Tierwohl im Breitenmarkt zu etablieren – mit großem Erfolg. Rund 14.000 Betriebe bieten ihren Puten, Hühnern, Enten, Schweinen und Rindern inzwischen mehr Tierwohl an.

Geflügelhaltung: 90 Prozent des Marktes sind dabei

Bei Geflügel wird damit etwa 90 Prozent des Marktes abgedeckt. Dahinter stehen 700 Mio. Stück Geflügel pro Jahr. Bei Rindern deckt ITW-Ware 20 Prozent des Marktes ab und und bei Schweinen gut 60 Prozent. Bei Geflügel ist die Teilnahme an ITW mit deutlichem Abstand am größten.

Die Anforderungen für mehr Tierwohl haben sich seit der Gründung ständig weiterentwickelt, ebenso wie das Kontrollsystem. „Dank der gemeinsamen Anstrengung aller Wirtschaftspartner ist ITW-Fleisch für Verbraucher nahezu überall in Deutschland verfügbar. Das gemeinsame und verlässliche Handeln der Beteiligten aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmittelhandel macht die ITW so erfolgreich“, erklärt Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der ITW.

Seit 2015 ist die Zahl der teilnehmenden Betriebe in der Geflügelhaltung von 896 auf 2.812 gestiegen. Auch die Tierwohl-Kriterien haben sich in dieser Zeit weiterentwickelt. So kommen etwa Strukturierungselemente im Stall zum Einsatz und eine Dämmerlichtphase ist anzuwenden.
Im Schweinebereich wuchs die Teilnehmerzahl seit dem Start von 2.010 auf 9.948 Betriebe. Das 2022 eingeführte Programm für Rinderhalter hat sich mit einem Zuwachs von 267 auf 1.236 Betriebe in nur zwei Jahren ebenfalls entwickelt.

Wie Kontrollen Vertrauen bei Verbrauchern stärken

Als branchenübergreifendes Bündnis der deutschen Lebensmittekette agiert die ITW unabhängig von politischen oder ideologischen Einflüssen. Mit ihrem flächendeckenden Kontrollsystem bietet sie Sicherheit für Verbraucher und Glaubwürdigkeit für die Branche. Die Kontrollen umfassen zahlreiche Tierwohl-Kriterien, wie unter anderem zusätzliches Platzangebot, Stallklima- und Tränkewasserchecks sowie QS-geprüftes Tierfutter.

Durchschnittlich werden teilnehmende Betriebe zweimal jährlich überprüft – mindestens eine Kontrolle davon erfolgt unangekündigt. Von über 156.000 Kontrollen in zehn Jahren wurden nur 0,78 Prozent nicht bestanden.

Zahlen und Fakten: So erfolgreich ist die Initiative Tierwohl

Eine aktuelle forsa-Umfrage zeigt: 71 Prozent der Deutschen kennen die Initiative Tierwohl. 85 Prozent bewerten die Initiative positiv und sind von dem Konzept überzeugt. Auch die fünfstufige Haltungsform-Kennzeichnung des Handels hat sich fest im Bewusstsein der deutschen Verbraucher verankert.

Insgesamt haben 80 Prozent das Siegel „Haltungsform“ schon einmal bewusst auf der Verpackung von Fleischwaren wahrgenommen. Damit ist die Haltungsform-Kennzeichnung das bekannteste Tierwohl-Kennzeichen in Deutschland.

Zudem glauben 74 Prozent der Befragten, dass diese Kennzeichnung langfristig das Einkaufsverhalten positiv beeinflussen und das Thema Tierwohl stärker in Kaufentscheidungen einbinden wird.

Christa Diekmann-Lenartz
Bild: Adobe_Stock_pixelot

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