Unwetter, Gewitter, Überschwemmungen oder Stürme - all das kann zu längeren Stromausfällen führen. Tierhalter müssen deshalb über eine Notstromversorgung verfügen. Die SVLFG gibt Tipps, worauf Landwirte bei der Anschaffung und Nutzung eines Notstromaggregats achten sollten.
Für gesunde Menschen sind einige Stunden ohne Strom meist nur unangenehm. Für Nutztiere in geschlossenen Ställen kann der Ausfall von Lüftung und Wasserversorgung schnell den Tod bedeuten. Dies gilt besonders bei hohen Außentemperaturen. Tierhalter mit klimatisierten oder automatisierten Ställen müssen daher auf eine Notstromversorgung zurückgreifen können.
Steht in einem solchen Fall das für bestimmte Tierhaltungen vorgeschriebene Notstromaggregat nicht zur Verfügung, kann es zu unüberlegten Tierrettungsaktionen kommen. Diese sind mit einem erhöhten Unfallrisiko verbunden. Aber auch ohne diese Notwendigkeit kann ein Notstromaggregat sinnvoll sein. Die SVLFG (Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau) rät daher, ein auf den Betrieb abgestimmtes Notstromaggregat anzuschaffen. Vorhandene Geräte sollten regelmäßig überprüft und geeignete Beschäftigte speziell im Umgang mit der Notstromversorgung unterwiesen werden.
Zapfwellengeneratoren besonders geeignet
Bei der Neuanschaffung stellt sich die Frage nach dem richtigen Modell. Wer nicht weiß, wie hoch der Leistungsbedarf im Notfall sein wird, sollte diesen von einer Elektrofachkraft ermitteln lassen. Sind Traktoren im Betrieb vorhanden, fällt die Wahl meist auf einen Zapfwellengenerator. Er erspart die Wartung eines eigenen Antriebsmotors.
Der Traktor sollte jederzeit einsatzbereit sein, damit bei einem Netzausfall der Zapfwellengenerator schnell gestartet werden kann. Dient das Aggregat ausschließlich der Notstromversorgung des Stalles (Eigenversorgung), kann es in einem Nebenraum fest installiert werden.
Es muss dann die Möglichkeit bestehen, die Zapfwelle durch die Außenwand anzuschließen. Natürlich gibt es auch Generatoren, die sowohl für den Haus- als auch für den Feldbetrieb eingesetzt werden können. Wichtig ist eine ausreichende Traktorleistung, um den Generator mit seiner Nennleistung betreiben zu können. Für einen eventuellen längeren Stromausfall sollte immer genügend Kraftstoff vorhanden sein.
Jährliche Notfallübung zu empfehlen
Damit bei einem Stromausfall jeder Handgriff sitzt und alle Personen im Betrieb wissen, was zu tun ist, sollte die Notstromversorgung regelmäßig geübt werden, empfehlenswert ist einmal jährlich. Diese Maßnahme beugt Unfällen vor und sichert den reibungslosen Einsatz im Ernstfall. Nachfolgend sind die wichtigsten Ausstattungsmerkmale von Notstromaggregaten aufgeführt:
⇒Der Generator muss mindestens der Schutzart IP 44 für den Betrieb im Freien (Feldbetrieb) entsprechen.
⇒Wird der Generator ausschließlich in einem separaten, staubfreien und trockenen Betriebsraum für die Hauseinspeisung verwendet (Hausbetrieb), muss die Schutzart mindestens IP 23 entsprechen.
⇒ Die Auslöser des Leistungsschalters oder Leitungsschutzschalters (je nach Ausstattung des Generators) müssen im Kurzschluss- und Überlastfall sicher auslösen und den Stromfluss unterbrechen.
⇒ Im Feldbetrieb ist das Personenschutzprinzip der Isolationsüberwachung einem FI-Schutzschalter (30 mA) vorzuziehen, da diese Generatoren ohne Elektrofachkraft in Betrieb genommen werden dürfen.
⇒Generatoren mit Erdspieß und FI-Schutzschalter (30 mA) können auch im Feldbetrieb eingesetzt werden. Die Erdung muss jedoch von einer Elektrofachkraft vorgenommen werden.
⇒Bei Zapfwellenantrieb müssen vom Fahrerplatz aus gut ablesbare Anzeigen für Frequenz und Spannung, wahlweise Stromstärke (1- oder 3-phasig) vorhanden und die Grenzbereiche farblich markiert sein.
⇒Der Generator muss mit einer Überwachungseinrichtung versehen sein, die bei Über- und Unterschreiten der Grenzwerte anspricht.
⇒Für die Hauseinspeisung muss eine spezielle Steckdose mit Schutzleiteranschluss vorhanden sein.
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