In Belgien hat der Minister für Tierschutz Ben Weyts einen Gesetzentwurf zum Verbot von Käfigsystemen in der Legehennenhaltung eingebracht. Das Parlament muss das politische Dokument noch genehmigen und auch der belgische Staatsrat muss noch seine Stellungnahme abgeben. Doch der Landsbond Pluimvee, die berufsständische Vertretung der Geflügelhalter in Belgien, läuft Sturm gegen diese Ankündigung.
Nach Ansicht von Martijn Chombaere, politischer Referent beim Landsbond Pluimvee, benachteiligt der "Erlass" der flämischen Regierung die belgischen Legehennenhalter und Aufzuchtbetriebe in Europa.
Übergangszeit
"In Europa sind konventionelle Käfige bereits seit 2012 verboten und es werden nur noch ausgestaltete Käfige, also Käfige mit Sitzstangen, Legenestern und Freilandmatten, verwendet", sagt Martijn Chombaere. "Unser Geflügelverband hat sich immer dafür eingesetzt, dass in Europa gleiche Wettbewerbsbedingungen herrschen. Darüber hinaus sind wir der Auffasung, dass den Landwirten ausreichend lange Übergangsfristen gewährt werden müssen, um die Marktstörungen so gering wie möglich zu halten."
Bei der berufsständischen Vertreung ist darüber hinaus besorgt, dass die Kosten der Umstellung und der Genehmigung der neuen Anlagen für die Geflügelhalter nicht zu stemmen sind. Eine Ausweitung zur Finanzierung eines neuen Systems sei wegen der zusätzlichen Stickstoff- und Partikelemissionen nicht möglich. "Außerdem haben die Geflügelhalter nach dem Verbot der konventionellen Käfige im Jahr 2012 schon seit geraumer Zeit Kredite für die Umstellung ausstehen. Die Regierung sollte eine konsequente Politik für die Unternehmer festlegen und sie nicht willkürlich alle 10 Jahre zu einem Kurswechsel zwingen."
Importe stoppen
Auch in Europa seien die Dinge noch nicht ausreichend geordnet, meint Chombaere. "Entscheidend für uns ist aber, dass Europa dringend daran arbeitet, die Einfuhr von Produkten zu stoppen, die wir nicht mehr produzieren dürfen. So werden zum Beispiel massenhaft klassische ukrainische Käfigeier nach Europa importiert, obwohl wir das seit 2012 nicht mehr dürfen. Verstehen kann das, wer will."
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