AEF: „Blauer Brief“ für Cem Özdemir und Co.

13 Oktober 2023
Deutschland
Blauer Brief

Das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland, AEF, bündelt 120 Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft aus dem Nordwesten Niedersachsens. Dabei ist auch die Geflügelbranche gut vertreten. In einer Umfrage geben die AEF-Firmen der Bundesregierung miserable Noten.

Das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland e.V.  hat erstmals die über 120 Mitgliedsunternehmen nach ihrer Einschätzung der Stimmungslage in der Branche befragt. Ein zentrales Ergebnis: Die Arbeit der Politik in Berlin benoteten die Firmen auf einer Skala von -5 (sehr unzufrieden) bis +5 (sehr zufrieden) mit -4,2, bezogen auf die Entwicklung des Wirtschaftssektors. Die Landesregierung in Hannover schnitt mit -2,3 etwas besser ab. Für Berlin unwesentlich günstiger war die Note, die es für die Entwicklung des ländlichen Raums gab, nämlich eine -3,7.

Regulierungswut und Bürokratie sind Hemmschuhe

Die AEF-Unternehmen wurden gefragt, welche externen Faktoren ihre Betriebsentwicklung derzeit am stärksten beeinflussen. 83,8 % der Unternehmen sehen in den immer weiter fortschreitenden politischen Regulierungen den größten Hemmschuh für ihre Weiterentwicklung. 70,3 % der Unternehmen nennen darüber hinaus bürokratische Auflagen als negativen Einflussfaktor. 59,5 % der Unternehmen beklagen, dass politische Entscheidungen und 56,8 %, dass fehlende wirtschaftliche Perspektiven ihre aktuellen Investitionsentscheidungen negativ beeinflussen.

Bei der allseits geforderten Transformation der Landwirtschaft sehen jeweils 73 % der Befragten die fehlende Planungssicherheit aus Berlin und die hohen bürokratischen Auflagen als wesentliche Hürden an (Grafik). Das ist auch insofern von großer Bedeutung, als sich die AEF-Firmen schon längst mit den Themen Nachhaltigkeit/Klima- und Umweltschutz/Tierwohl befassen. Mit einer Note von +1,8 stuften die Unternehmen dieses Thema als wichtig ein.

Aktuelle Wirtschaftslage mit einem Minus versehen

Bei der Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung gab es im Schnitt der Unternehmen auch ein Minus vor der Note, nämlich eine -0,9.

Das AEF will die Stimmungslage bei ihren Mitgliedsunternehmen künftig regelmäßig abfragen und die Ergebnisse in politische Gespräche einbringen.

 

Christa Diekmann-Lenartz
Bild: Adobe_Stock_mapoli-photo

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