„Wir hoffen, das Problem der Bodeneier zu lösen“

05 April 2023
Elterntiere
Brüder Smiths

"Wir hoffen, die Anzahl der Bodeneier in unserer Mastelterntierfarm zu reduzieren, wenn wir die Stalltemperatur senken", sagt Ruud Smits.

Ruud (26) und sein jüngerer Bruder Roel (23) Smits halten auf ihrem Betrieb in Someren-Eind (Nord-Brabant) 33.000 konventionelle Masthähnchen-Elterntiere. Ihren Betrieb mit vier Ställen übernahmen die beiden Brüder Ende 2020 von einem anderen Betriebsleiterpaar, nachdem sie dort jahrelang als Wochenendhelfer gearbeitet hatten. Jetzt ist bereits der dritte Durchgang eingestallt.

Die jungen Unternehmer haben seit ihrem Start im Jahr 2020 bereits einige Rückschläge hinnehmen müssen. Ihre erste Herde litt unter einer Vielzahl von Colibakterien, was zu erheblichen Ausfällen führte. Bei der zweiten Herde war der Höhepunkt der ILT erreicht, was zu einem Rückgang der Produktion und der Qualität der Eischalen führte. Glücklicherweise war die Ausfallquote bei der zweiten Herde nicht so hoch. In der zweiten und auch in der aktuellen Herde gab es dazu noch viele Bodeneier.

"Nachdem es bei unserer ersten Herde zu zahlreichen Infektionen mit coliformen Keimen gekommen war, ersetzten wir in zwei unserer vier Ställe etwa 40 Prozent der Lufteinlassventile durch gerade Ventile. Auch die Art der Belüftung hat sich geändert. Zuerst hatten wir eine sehr niedrige Luftgeschwindigkeit. Jetzt ist sie viel höher und wir lüften in diesen beiden Ställen mit Unterdruck. Die geraden Ventile drücken die Luft auch besser zur Decke. Wir lassen die Luft also länger an der Decke entlang strömen, so dass sich die einströmende Luft besser mit der warmen Stallluft vermischt. Auf diese Weise fällt die kalte Luft nicht mehr auf die Hühner herunter", erklärt Ruud Smits.

Jede Menge Bodeneier

Durch Veränderungen des Stallklimas haben die Brüder das Coli-Problem behoben, aber ein anderes Problem geschaffen: viele Bodeneier. "In unserem ersten Durchgang lag der Prozentsatz der Bodeneier zwischen 1,5 und 2 Prozent, so wie es beim Alteigentümer des Hofes gewesen war. In den beiden letzten Durchgängen jedoch stieg ihr Anteil auf 8 bzw. 5 Prozent; wir haben jeden Tag Hunderte von Bodeneiern“, sagt Ruud. Das führt er auf die Erhöhung der Stall-Zieltemperatur auf 24 Grad Celsius zurück, die er nach den Coli-Problemen im ersten Durchgang vorgenommen hatte. Inzwischen hat er die Temperatur jedoch wieder gesenkt. Sie liegt derzeit bei 20,5 Grad und soll im nächsten Durchgang sogar nur 19 Grad betragen.

"Der Vorbesitzer hat auch immer eine Zieltemperatur von 19 Grad verwendet und das ging stets gut“, sagt Ruud Smits. Doch er ist auch skeptisch: "Die Stalltemperatur darf auch nicht zu niedrig sein. Dann brauchen die Tiere mehr Futter, um ihre Körpertemperatur zu halten. Und eine höhere Futterverwertung kostet Geld. Ich würde den Anteil der Bodeneier gerne auf 1,5 bis 2 Prozent senken. Andererseits soll der Futterverbrauch nicht steigen und wir möchten die niedrige Sterblichkeitsrate beibehalten. Hoffentlich gelingt es uns, im nächsten Durchgang die Zieltemperatur auf 19 Grad zu senken.“ An der Belüftungsmethode wollen die Brüder jedoch nichts mehr ändern, da sie mit diesem Schritt die Coli-Probleme lösen konnten.

Tom Schotman
Bild: Ellen Meinen

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