Tierwohlkennzeichnung: Haltungsform bekannter als EU-Biosiegel

24 Januar 2024
Deutschland
Siegel der Initiative Tierwohl

Die deutliche Mehrheit der Deutschen kennt die Initiative Tierwohl (ITW). Der Bekanntheitsgrad liegt bei 70 %, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im November 2023. Nach Angaben der ITW finden sogar 93 % das Konzept dahinter gut oder sehr gut. Die im April 2019 von der Trägergesellschaft der Initiative Tierwohl eingeführte vierstufige Haltungsformkennzeichnung nehmen mittlerweile 80 % der Befragten bewusst auf Verpackungen von Fleisch wahr.

Damit ist laut ITW das wirtschaftsgetragene System der Haltungsform mittlerweile bekannter als das EU-Biosiegel mit 68%. „Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit der Initiative Tierwohl seit 2015 nicht nur ein vertrauenswürdiges Tierwohlfundament in Deutschland gelegt haben, sondern mit der Entwicklung und Einführung der Haltungsformkennzeichnung der Wirtschaft seit 2019 auch flächendeckend für mehr Transparenz beim Thema Tierwohl sorgen“, erklärte ITW-Geschäftsführer Dr. Alexander Hinrichs.

Verbraucher wünschen Kontrolle

Auch wenn es bald ein staatliches Tierhaltungskennzeichnen für frisches Schweinefleisch geben wird, kann laut dem zweiten ITW-Geschäftsführer Robert Römer die bereits bekannte Haltungsformkennzeichnung für ein breites Sortiment an Fleisch und Milch weiter genutzt werden. Dafür müssten Wirtschaft und Politik weiter an der Umsetzung des neuen Gesetzes zur Tierhaltungskennzeichnung arbeiten. „Wichtig ist, dass privatwirtschaftliche Programme nicht gefährdet, sondern deren Erfolge genutzt werden“, betonte Römer.

Forsa hat nicht nur nach der Bekanntheit der verschiedenen Tierwohllabel gefragt, sondern wollte von den Teilnehmern auch wissen, wie die neue staatliche Tierhaltungskennzeichnung in der Praxis umgesetzt werden soll. Im Ergebnis hält hierbei eine große Mehrheit von 86% der Befragten die Überprüfung der Angaben auf den landwirtschaftlichen Betrieben und gleichzeitig die korrekte Kennzeichnung der Produkte für notwendig. Nur eine kleine Minderheit von 9% ist der Auffassung, dass die Überprüfung von Dokumenten und Nachweisen allein der landwirtschaftlichen Betriebe ausreicht. Lediglich 2% halten eine Kontrolle überhaupt nicht für erforderlich. 74% vertreten die Meinung, dass eine Kennzeichnung der Tierhaltungsform langfristig zu einem bewussteren Einkaufsverhalten und einer stärkeren Berücksichtigung des Tierwohls führen wird.

ITW, AgE
Bild: ITW

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