Steigende Fallzahlen bei Geflügelpest durch Geflügelschauen

13 Dezember 2022
Biosicherheit
Wyandotten

Derzeit steigen die Zahlen von Geflügelpestausbrüchen mit dem hochpathogenen aviären Influenzavirus H5N1 insbesondere bei kleinen Tierhaltungen an. Ursächlich hierfür waren mindestens drei Geflügelausstellungen und der dort stattfindende Verkauf von Rassegeflügel. Aus diesem Grund musste auch die Lipsia Bundesschau für Rassegeflügel Anfang Dezember teilabgesagt werden (nur Tauben und Kaninchen durften ausgestellt werden). Das Friedrich-Löffler-Institut rät, die Veranstaltung weiterer Ausstellungen von Rassegeflügel bis auf weiteres auszusetzen.

Besonders betroffen von den jüngsten Geflügelpestausbrüchen bei Rassegeflügel ist Mecklenburg-Vorpommern aufgrund einer Rasse- und Hobbygeflügelschau Ende November in Demmin. Die Schau führte zu Streuungen im Lande selbst, aber auch nach Schleswig-Holstein und Ostwestfalen. Einen weiteren Fokus bildet Thüringen. Diese HPAI-Geschehen scheinen noch nicht abgeschlossen zu sein und haben bereits erhebliche Verluste im Bestand seltener Geflügelrassen verursacht.

Hohes Risiko der Verschleppung

Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) weist nochmals ausdrücklich auf das hohe Eintragsrisiko des Geflügelpestvirus H5N1 durch Verschleppung zwischen Haltungen sowie die Verbreitung über Geflügelschauen hin. Es besteht weiterhin ein hohes Risiko für die Ausbreitung des Geflügelpestvirus H5N1 bei Wildvögeln sowie für die Übertragung auf Geflügel und andere gehaltene Vögel. Tierhalterinnen und Tierhalter sollten unabhängig von der Größe der Geflügel- oder Vogelhaltung unbedingt die Biosicherheitsmaßnahmen überprüfen und gegebenenfalls verbessern. Die Veranstaltung weiterer Ausstellungen von Rassegeflügel sollte angesichts der oben genannten Seuchengeschehen bis auf weiteres ausgesetzt werden.

Aktuelle Risikoeinschätzung des FLI

Vom 1. November bis 8. Dezember 2022 wurden für den November in Deutschland 84 HPAI-Ausbrüche bei Geflügel einschließlich nicht gewerblichen Geflügel-Haltungen gemeldet. Alle Ausbrüche waren vom Subtyp H5N1. Im Vergleich zum Vormonat sind nun auch die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen betroffen.

Geflügelnews
Bild: Pixabay

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