Signale in der Junghennenaufzucht

31 August 2022
Junghenne
Wissenspartner Küken

Die Aufzucht von Junghennen ist auf die Bereitstellung von gesunden und problemlosen Hennen ausgerichtet, die dem Legehennenhalter mit der Produktion vieler verkaufsfähiger Eier Freude machen.

Als Aufzüchter konzentriert man sich darauf, dass sich die Hennen gut und einheitlich entwickeln. Für alternative Systeme kommt noch hinzu, dass man den Hennen beibringen muss, sich richtig durch den Stall zu bewegen. Nur dann machen sie sich im Legestall auf die Suche nach Futter, Wasser und Legenest. Ein Aufzuchtdurchgang ist gelungen, wenn die Hennen bei der Lieferung einheitlich sind, das richtige Gewicht haben und sich im Legebetrieb gut „einleben“, nachdem der Legehennenhalter für einen guten Empfang gesorgt hat.

Bevor die Küken in der Aufzucht ankommen, haben sie schon einiges erlebt: alle Behandlungen in der Brüterei, den Transport, eine neue Umgebung und wechselnde Klimabedingungen.

Die ersten Tage

Die Übernahme der Eintagsküken muss mit Sorgfalt erfolgen, einige grundlegende Aspekte müssen einfach immer in Ordnung sein. Eine gut startende Herde lässt sich leichter lenken, hat ein höheres Körpergewicht zu Beginn der Aufzucht, ist ausgeglichener, hat einen besseren Gesundheitsstatus und erreicht leichter das, was in ihrem „genetisches Potenzial“ liegt.

Überprüfen Sie, ob im Stall alles richtig funktioniert, bevor die Küken ankommen: Heizung, Thermostate, Lüftung, Fütterungs- und Wassersystem (Wasserdruck auf den Nippeln, keine Rückstände oder Desinfektionsmittel im Wasser) und Beleuchtung. Es ist auch wichtig, dass das Wasser mikrobiologisch sauber ist. Aufgrund der hohen Stalltemperatur ist es notwendig, das Wasser einen Tag vor Ankunft der Küken zu erneuern.

Diese Küken im Alter von 5 Tagen lassen den Kopf aus dem Käfig hängen. Das kann zum Beispiel auftreten, wenn ihnen zu warm ist oder der Kohlendioxidgehalt in der Luft zu hoch ist.

Heizen Sie den Stall je nach Außentemperatur 24 bis 28 Stunden vor der Ankunft der Küken auf oder erhöhen Sie die Temperatur in vier Tagen bis auf das Wärmebedürfnis der Küken (20, 25, 28, 30 °C und bei der Einstallung 38 °C). Nicht nur die Luft muss die richtige Temperatur haben, sondern auch die ganze Einrichtung, also Rost, Papier, Fütterungssystem und Trinkwasser. Kaltes Wasser (< 20 °C) führt zu einer niedrigeren Körpertemperatur, und das können Eintagsküken nicht korrigieren. Sorgen Sie für eine Temperatur zwischen 33 und 35 °C auf Höhe der Küken. Die Stalltemperatur muss höher sein, wenn die Küken kleiner sind. Bei Bodenhaltung muss die Temperatur der Einstreu ungefähr 30 °C betragen. Diese können Sie mit einem Infrarotthermometer messen. Sorgen Sie für ausreichend Luftfeuchtigkeit (mindestens 55 %). In kalten Zeiten, wenn Sie mehr heizen müssen, stecken Sie notfalls eine Sprühdüse auf den Heizstrahler. Oder sie schütten ein paar Eimer Wasser durch den Scharrraum, das wirkt Wunder. Achten Sie auf die Kohlendioxidmenge. Wenn Sie zum Beispiel in kalten Zeiten wenig lüften, kann der Kohlendioxidgehalt ansteigen. Sind die Küken träge und haben Sie ein etwas drückendes Gefühl im Kopf (oder Kopfschmerzen), dann müssen Sie wahrscheinlich mehr lüften. Erstellen Sie eine Checkliste, die Sie jeweils anpassen und verbessern können. Dann vergessen Sie nichts Wichtiges.

Warum drängen sich diese Küken zusammen? Diese Küken stehen alle gemeinsam auf dem letzten Stück Kükenpapier. Diesen Boden ziehen sie offensichtlich dem Rost vor. Handelt es sich um einen vollständigen Rost, dann bedecken Sie ihn mit Papier mit der richtigen Stärke und am besten einer Schicht Einstreu und Futter. Dickes Papier bleibt länger intakt, wodurch Einstreu und Futter länger liegen bleiben. An Stellen, an denen Sie Nässe erwarten, also unter den Tränkelinien, sollten Sie lieber dünneres Papier verwenden

Qualität der Eintagsküken

Die Qualität eines Eintagskükens ist ein Spiegelbild der Körperkondition der Elterntiere und des Brutprozesses. Küken junger Elterntiere sind zum Beispiel kleiner und benötigen eine höhere Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Wenn man die Schwächen der eigenen Küken kennt, kann man ergänzende Maßnahmen ergreifen, um Ärgeres zu verhindern. Beurteilen Sie mindestens zwanzig Küken, um einen Eindruck von der Eintagskükenherde zu gewinnen. Sind zu viele schlechte Küken darunter, dann besprechen Sie die erforderlichen Maßnahmen mit der Brüterei oder dem Lieferanten. In der Zeit zwischen dem Verlassen des Brutapparats und der Einstallung sinkt die Körpertemperatur. Es wurde gezeigt, dass Küken, die mit 37 °C entladen wurden, in den ersten Tagen 10 Prozent Verluste hatten. Sollten Zweifel über die Körpertemperatur bestehen, können Sie mit einem sogenannten „Ohrthermometer“ auf der Kloake nachmessen. 

Verhalten einer Eintagskükenherde

Das Verhalten der Küken ist ein wichtiger Gradmesser dafür, ob alles richtig funktioniert. Verteilen Sie die Kisten mit den Küken nach der Ankunft im Stall, möglichst in der Nähe von Futter und Wasser. Sehen Sie alle paar Stunden nach ihnen. 

  • Die Küken verteilen sich gut im Raum: Temperatur und Lüftung sind in Ordnung.
  • Die Küken drängen sich an einigen Stellen zusammen, sind weniger aktiv, starten nicht und liegen „träumend“ herum: Die Temperatur ist zu niedrig.
  • Die Küken meiden bestimmte Stellen: Dort gibt es Zugluft.
  • Die Küken liegen mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Boden, scheinen nach Luft zu schnappen und beginnen zu „zirpen“: Es ist zu warm oder die Luft enthält zu viel Kohlendioxid (nachmessen!).

Lesen Sie mehr in Hühnersignale, Praxisleitfaden für eine tiergerechte Hühnerhaltung.

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Bild: Roodbont Publishers
Quelle: Roodbont Publishers

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Über Roodbont Publishers

Mit über 25 Jahren Erfahrung unterstützt der Verlag Roodbont Publishers die Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe. Sein Ziel ist es, zu nachhaltigen Praktiken beizutragen, indem praktisch anwendbares Wissen für Landwirte und die Zulieferindustrie geschaffen und weitergegeben wird. Roodbont Publishers ist weltweit für sein Signals©-Wissenskonzept bekannt, das darauf abzielt, die täglichen Arbeitsabläufe auf dem landwirtschaftlichen Betrieb zu optimieren.

Schwerpunkt

  • Experten für die Schaffung und Vermittlung praktischer Kenntnisse
  • Bewährtes Signals©-Konzept
  • Optimierung der täglichen Arbeitsabläufe im landwirtschaftlichen Betrieb

Hühnersignale-Reihe

Die Hühnersignale-Reihe bietet praktische Inhalte für ein geflügelorientiertes Management. Hühnersignale basiert auf dem Sehen-Denken-Handeln-Ansatz. Dieser Ansatz fordert den Benutzer heraus, die Signale der Vögel zu verstehen, auf sie zu reagieren und eine maximale Qualitätsproduktion zu gewährleisten. Das Signals©-Konzept ist sehr visuell ausgerichtet und basiert auf drei grundlegenden Fragen:

  • Was sehe (höre, fühle, rieche, schmecke) ich? Was ist das Signal? (SEHEN)
  • Wie ist das passiert? Was ist die Erklärung dafür? (DENKEN)
  • Was soll ich tun? Ist es in Ordnung oder sollte ich etwas unternehmen? (HANDELN)

Die Reihe besteht aus praktischen Leitfäden, E-Learning, Postern, Schulungen und Lehrmaterialien.

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