Gras und Grünland ist Futtergrundlage für Wiederkäuer wie Rind oder Schaf. Forschende der Uni Hohenheim untersuchen jetzt, wie man diese Proteinquelle auch für Nicht-Wiederkäuer nutzbar machen kann. In einem Projekt bereiten sie Grünlandschnitt für Legehennen auf.
Gras und andere Grünlandpflanzen stellen eine bislang unterschätzte Proteinressource dar. Allerdings können nur Wiederkäuer wie Rinder und Schafe dieses Protein unmittelbar verwerten. Wird es jedoch aus seiner pflanzlichen Struktur herausgelöst, ist es grundsätzlich auch als Tierfutter für Nicht-Wiederkäuer, wie beispielsweise Hühner, geeignet.
Grünland-Proteinextrakt aus Grünlandschnitten unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung durch die unterschiedlichen Pflanzen und durch Umwelteinflüsse wie zum Beispiel das Wetter während der Vegetationsperiode. Wie diese unterschiedlichen Proteinextrakte von Legehennen verwertet werden können, untersucht die Uni Hohenheim im Projekt „GruenProHen“. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Projekt mit insgesamt rund 360.000 Euro.
Dabei interessieren sich die Forschenden vor allem für zwei Faktoren, die einen wesentlichen Einfluss auf den Ertrag, die botanische Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe von Grünlandaufwüchsen haben: Die Düngung und die Häufigkeit, mit der die Flächen geschnitten werden. So finden bei einer extensiven Bewirtschaftung in der Regel weniger Schnitte statt als bei einer intensiveren Nutzung.
Proteinqualität und Proteinertrag je Fläche im Fokus
Ein besonderes Augenmerk legen die Forschenden einerseits auf die Proteinqualität des hergestellten Extraktes, also die Konzentration und Verdaulichkeit der Aminosäuren, und andererseits auf den erzielten Proteinertrag der Fläche.
Das Projekt ist ein gemeinsames Vorhaben der Fachgebiete Tierernährung, Konversionstechnologien nachwachsender Rohstoffe sowie Lebensmittelverfahrenstechnik und Pulvertechnologie. Die Projektleitung haben Prof. Dr. Markus Rodehutscord und Dr. Wolfgang Siegert vom Fachgebiet Tierernährung.
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